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2011: Eine neue Vision für die EDA-Industrie

17. Januar 2011, 9:59 Uhr | John Bruggeman
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Fortsetzung des Artikels von Teil 5

Silizium-Realisierung

Heute gilt die Kombination aus selbst entwickeltem und im Markt verfügbarem IP

Der Begriff »Silizium Realisierung« beschreibt das, was die EDA-Branche heute gemeinhin macht – jedoch wird sich auch dieser Bereich nachhaltigen Änderungen unterwerfen müssen. Bis heute hat sich die EDA-Industrie fast ausschließlich auf die Entwicklung von Silizium konzentriert. Wie oben ausgeführt, verlagert sich der Fokus heute aber immer mehr hin zu einer Kombination aus Entwicklung und Integration von im Markt verfügbarem IP – und für beide Bereiche müssen entsprechende Tools und Fertigkeiten vorhanden sein.

Im Bereich der Silizium-Realisierung gibt es viele altbekannte und hinlänglich erörterte Probleme. Low-Power-Design, Implementierung und Verifizierung von Analog/Mixed-Signal-Schaltungen, erhöhte Performance bei steigenden Prozessdichten sowie die Fertigbarkeit sind einige der Dringlichsten. Themen wie Entwicklungs- und Siliziumkosten sowie immer kürzere Entwicklungszeiten (Time-to-Market) stellen die Halbleiterhersteller zunehmend vor größere Herausforderungen und schaffen dadurch eine immer größer werdende Profitabilitätslücke.

Eine effiziente Silizium-Realisierung beruht im Wesentlichen auf drei wichtigen Grundvoraussetzungen. Hierzu gehört erstens eine vereinheitlichte Design-Definition innerhalb des gesamten Entwicklungs- und Verifikationsprozesses – inklusive des Analog/Mixed-Signal-Bereichs. Zweitens die Anwendung einer höheren Abstraktionsebene zur Erhöhung der Produktivität sowie zur Reduzierung von Entwicklungszeiten und -kosten. Eine dritte Voraussetzung betrifft den Bereich Design-Konvergenz, hierunter fallen IC-/Package-Co-Design und eine entsprechende Optimierung, die Bewertung und Analyse von Systemkomponenten sowie elektronisches und physikalisches Design-Signoff.

Abschließend gilt es festzuhalten, dass ein einzelnes Unternehmen allein die Vision EDA360 nicht vollständig umsetzen kann. Stattdessen braucht es eine erweiterte Zusammenarbeit auf globaler Ebene - von EDA-Anbietern und deren Kunden, IP-Anbietern, Foundries, Anbietern eingebetteter Software und vielen anderen. Wenn wir es schaffen, einen solchen, wesentlich umfassenderen Ansatz in die Tat umzusetzen, die Nutzung offener Standards stärker voranzutreiben und uns den Herausforderungen des heutigen applikationsgetriebenen System-Designs zu stellen, dann wird die EDA-Industrie in Zukunft wieder nachhaltig wachsen.

 

John Bruggeman ist Senior Vice President and Chief Marketing Officer bei Cadence

  1. 2011: Eine neue Vision für die EDA-Industrie
  2. Neue Anforderungen an die Halbleiterindustrie
  3. System-Realisierung
  4. Im Virtualisierungsprozess sind offene Standards ein Muss
  5. SoC-Realisierung
  6. Silizium-Realisierung

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