Rapid Demonstrator Service

Per Klick zum Funktionsmuster

15. März 2017, 11:22 Uhr | Von Dr. Claus Kühnel
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Benchmarks

Die hier referenzierten Benchmarks dienen in erster Linie einem Funktionstest und einer generellen Orientierung. Alle erhobenen Daten sind in [2] abgelegt und können dort gesichtet werden. Mit dem Tool pmbw kann die parallele Speicher- (Cache und RAM-) Bandbreite von modernen Multi-Core-CPUs gemessen werden [6]. Die Speicherbandbreite ist einer der wichtigsten Faktoren für die Leistung eines Computersystems. Aktuell ergibt die Messung der Speichergeschwindigkeit oft ein realistischeres Bild der Leistung eines Systems als reine Arithmetik- oder Gleitkomma-Benchmarks.

Mit dem Rapid Demonstrator Service gibt Phytec dem Entwickler ein Design Tool an die Hand, welches die Evaluierung einer Produktidee bzw. den Aufbau eines Funktionsmusters/Prototypen mit einem seriennahen Entwicklungsstand ermöglicht. Nachdem im ersten Beitrag der Entwicklungsprozess unter Verwendung des Rapid Demonstrator Service betrachtet wurde, steht hier die Umsetzung an sich im Vordergrund.

Die fehlerfreie Funktion der Hardware konnte mit Hilfe einiger Testscripts nachgewiesen werden, nachdem die erforderlichen Anpassungen am Device Tree (DT) erfolgt waren. Dieser Prozess ist wegen seiner Komplexität nicht zu unterschätzen. Leider ist der DT Compiler etwas rudimentär und Tippfehler u.a. bleiben unerkannt. Für das RDS wurde dieser Mangel erkannt und wird zukünftig durch automatisiertes Erstellen des DT samt Master-DT abgestellt werden. Durch die Benchmarks konnte gezeigt werden, dass die Ergebnisse im erwarteten Bereich für ein i.MX-6-System liegen.

Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass durch diesen kurzen Designzyklus für das Basis-Board und die Verwendung eines etablierten Mikrocontroller-Moduls (SOM) eine agile Hardware-Entwicklung möglich ist und sich diese Vorgehensweise auch bei sich ändernden Anforderungen in wenigen Sprints umsetzen lässt.

Entwicklungsaktivitäten in den Bereichen Hard- und Software lassen sich so effektiv kombinieren. Hardware-Zyklen können beliebig kurz gestaltet werden. Das eingesetzte Material besteht weitgehend aus Standard-Komponenten, die bereits beim Hersteller eingesetzt werden. Beschaffungsrisiken sind dadurch weitgehend reduziert. Fehler in der Hardware, die in der Regel kaum vermeidbar sind, werden in der nächsten Iteration eliminiert. Wichtig ist, das Hardware-Konfigurationsmanagement zu professionalisieren. Auf der Software-Seite sichert das Yocto ab.

 

Referenzen

[1] Kühnel, C.: In 15 Tagen zum ersten Prototyp: Hardware-Entwicklung 4.0. Elektronik 2/2017, S. 22–27.
[2] RDS Designdaten: goo.gl/pGcVPi
[3] Einführung in das Yocto-Project: www.elektroniknet.de/design-elektronik/embedded/einfuehrung-in-das-yocto-project-127624.html
[4] PHYTEC Yocto Reference Manual: www.phytec.eu/fileadmin/user_upload/downloads/Manuals/L-813e_1.pdf
[5] ck blog: ckblog2016.wordpress.com/
[6] pmbw - Parallel Memory Bandwidth Benchmark/Measurement. panthema.net/2013/pmbw/
[7] PHYTEC Rapid Development Kits. www.phytec.de/produkte/system-on-modules/phycore-kits

 

Der Autor

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Dr.-Ing. Claus Kühnel
studierte und promovierte an der Technischen Universität Dresden auf dem Gebiet der Informationselektronik und bildete sich später in Biomedizintechnik weiter. Bis zu seiner Pensionierung 2016 war er bei der Qiagen Instruments AG in Hombrechtikon (CH) als Director Electronic Engineering & Embedded Systems für die Entwicklung von Elektronik-Hardware und Hardware-naher Software verantwortlich. Aktuell arbeitet er als Consultant und weiterhin als Autor.

 

info@ckuehnel.ch



  1. Per Klick zum Funktionsmuster
  2. Inbetriebnahme und erster Systemstart
  3. Benchmarks

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