Single Board Computer

Intel stellt Arduino-Board mit Quark-SoC vor

4. Oktober 2013, 9:57 Uhr | Joachim Kroll
Brian Krzanich stellt Intels Arduino-Board Galileo vor
© Intel

Das »Galileo«-Board wird mit der Arduino-Entwicklungsumgebung programmiert und ist kompatibel zu den Arduino-Shields. »Unter der Haube« ist aber einiges anders als bei den bisherigen Arduinos.

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Als »erstes Produkt einer neuen Familie« stellte Intel-CEO Brian Krzanich das Galileo-Board vor. Es enthält den Quark-Prozessor X1000, einen sehr einfachen Single-Core-/Singe-Thread-Prozessor der Pentium-Klasse, der mit bis zu 400 MHz getaktet wird. Diesen Prozessor hat Intel für Anwendungen des »Internet of Things« auf den Markt gebracht, also Geräte, die kommunizieren und etwas messen oder/und steuern.

Das Konzept von Arduino besteht aus drei Bestandteilen, die alle Open Source sind: Einem Mikrocontroller-Board, I/O-Erweiterungsboards (hier sind die Schaltpläne Open Source) und der Entwicklungsumgebung, die auf GitHub gehostet wird. Die bisher gebauten Arduino-Boards enthalten entweder einen ATmega- oder Cortex-M3-Controller von Atmel. Zusätzlich sind die Boards mit einer Firmware ausgestattet, die das Booten übernimmt und eine Arduino-Laufzeitumgebung bereitstellt.

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Intels Arduino-Board »Galileo«

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Intel bringt mit Galileo ein Board auf den Markt, das Arduino erstmals auf einer x86-Architektur lauffähig macht. Die existierenden I/O-Boards, bei Arduino »Shields« geannt, können auf das Galileo-Board gesteckt werden, da dieses mit einem Shield Connector nach Arduino-1.0-Pinout (wie bei Arduino Uno R3) ausgestattet ist. Solche Shields enthalten z.B. WLAN oder Motoransteuerung. Vielfach wird aber kein Shield nötig sein, denn das Galileo-Board enthält bereits, was das Quark-SoC bietet:

  • Ethernet,
  • PCI-Express,
  • USB Host und Client
  • MicroSD-Kartensteckplatz
  • UART und serielle RS232-Schnittstelle sowie ein
  • PWM
  • JTAG-Port für das Debugging.

Als »Firmware« verwendet Intel ein Linux-System, mit dem der Anwender allerdings nicht in Berührung kommt. Denn wie alle Arduinos wird auch das Galileo-Board über eine in Java geschriebene Entwicklungsumgebung programmiert. Hierfür gibt es eine eigene Programmiersprache, die die Komplexität der darunterliegenden C-Sprache vor dem Programmierer verbirgt. Die Arduino-Anwendungen heißen »Sketches«. Wenn das Board eingeschaltet wird, wird das vorhandene Sketch geladen oder am USB-Anschluss wird gelauscht, ob ein Sketch hochgeladen wird. Intel stellt sich vor, dass mit dem Arduino-Board z.B. LED-Lichtdisplays gesteuert werden, die auf Social-Media-Inputs reagieren oder Heimautomatisierung vom Smartphone aus gesteuert werden kann.

50.000 Board für Universitäten

»Eigene Erfahrungen sammeln fördert das Interesse an Wissenschaft, Technik und Mathematik,« sagte Intel-CEO Brian Krzanich bei der Vorstellung des Boards. Und es fördert das Interesse und die Bindung an die Intel-Architektur, sollte man vielleicht hinzufügen. Um diese Bindung schon frühzeitig herzustellen, hat Intel angekündigt, 50.000 Boards kostenlos an 1.000 Universitäten weltweit zu verschenken. Zunächst gibt es eine Kooperation mit 17 Lehreinrichtungen. Die einzige in Deutschland ist bisher das KIT in Karlsruhe. Weitere sollen in kürze bekannt gemacht werden. In den Handel soll das Galileo-Board Ende November über Intels Distributionskanäle kommen.


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