Eine überraschend hohe und schnelle Akzeptanz haben hingegen Solid State Disks (SSDs) bei den Embedded-Anwendern gefunden. »Solid State Disks sind ein sehr gefragtes Thema«, berichtet Albin Markwardt, Geschäftsführer von Comp-Mall. »Die Flash-Datenträger haben eine wesentlich höhere Lebensdauer und schnellere Zugriffszeiten als die bisherigen mechanischen Festplatten. Daher wollen immer mehr unserer Kunden auf Flash-Datenträger umsteigen. Jedoch sind diese im IPC-Bereich, insbesondere bei großem Datenvolumen, noch zu teuer. Sollten jedoch die Preise der SSDs weiter so stark sinken wie bisher, dann könnte man in Zukunft ohne mechanische Datenträger auskommen.«
»Besonders in hoch integrierten Computer-on-Modules wie Qseven spielen SSDs eine wichtige Rolle«, ergänzt Eisenbarth. »Die Systemlösungen brauchen kleine, lüfterlose Module, die meist auch mit kleinen Speichergrößen von 2 bis 8 Gigabyte zurechtkommen. Im oberen Leistungsbereich von COM Express spielt oft die Größe des Massenspeichers die dominierende Rolle. Hier werden die preislichen Erwartungshaltungen der Systemintegratoren noch nicht getroffen, und in sehr vielen Fällen fällt die Entscheidung damit für die etablierte Festplatten-Technologie.«
Neben dem Preis gibt es noch einen weiteren Wermutstropfen: »Die Produktzyklen von SSDs sind leider nicht in Line mit den Produktzyklen anderer Komponenten der Boards«, merkt Lippert an. Das spielt besonders bei zertifizierten Baugruppe eine Rolle, deren Komponenten sich nicht ändern dürfen - die Folgen sind eine erhöhte Lagerhaltung oder Kosten für eine Rezertifizierung.
Manchmal ist der Griff zur SSD auch bedingt durch die Marktsitution. »Auf Grund der Lieferproblematik von 2,5-Zoll-24h/7d-Festplatten und der kleineren Preisdifferenz zu industriellen Festplatten steigt die Nachfrage nach SSD deutlich an«, berichtet Klaus Rottmayr, General Manager von ICP Deutschland.