Aufgrund von zunehmenden Lieferengpässen hat der Hersteller von Industrie-Computersystemen eine eigene Leiterplattenfertigung aufgebaut. Damit macht sich das Unternehmen unabhängig von EMS-Dienstleistern aus Asien.
Bisher hat Schubert System Elektronik seinen Bedarf an Leiterplatten vollständig über Zulieferer abgedeckt. Zukünftig wird ein Großteil aus der neu entstandenen eigenen Produktion am Hauptsitz in Neuhausen ob Eck stammen. Die ersten Leiterplatten wurden bereits gefertigt. Die Entscheidung dazu fiel, als mit der Corona-Pandemie die Lieferprobleme beständig zunahmen. Insbesondere der Einkauf aus Asien sei seit dieser Zeit »sehr schwierig« geworden, sagt Produktionsleiter Javier Aller Fuentes. Das Unternehmen aus Baden-Württemberg entwickelt Industriecomputer für den Maschinenbau und die Medizintechnik, beschäftigt rund 170 Mitarbeiter und erwirtschaftet jährlich über 25 Mio. Euro Umsatz.
Aufgebaut und in Betrieb genommen wurde die Produktionsanlage zum Jahresende 2021 von Fuji Europe als Generalunternehmer. Alles stammt aus einer Hand, vom Loader bis zum AOI. Welche Stückzahlen damit abgedeckt werden, vermitteln die beiden installierten Bestückungsmaschinen Aimex III c. Sie sind auf Fertigungsaufgaben von der Prototypen-Produktion bis zu mittleren Seriengrößen ausgelegt. Kurze Umrüstzeiten ermöglichen eine flexible Fertigung, die laut Schubert System Elektronik nicht allein dazu dient, sich von den asiatischen EMS-Dienstleistern unabhängig zu machen, sondern auch die eigene Wertschöpfungstiefe zu erhöhen. So sollen in Zukunft Entwicklungsprojekte angestoßen werden, die ohne eigenes Produktions-Fachwissen nicht möglich sind.