Der Strombedarf durch Klimaanlagen wächst. Laut Internationaler Energieagentur (IEA) könnte sich der weltweite Energieverbrauch für Kühlgeräte von 6.200 GWh im Jahr 2016 auf 23.000 GWh im Jahr 2050 fast vervierfachen. Kombinierte Solar- und Klimaanlagen können Energiebedarf und CO₂-Ausstoß senken.
In den Jahren 2023 und 2024 starben laut Umweltbundesamt und Robert Koch-Institut jeweils rund 3.000 Menschen in Deutschland an den Folgen extremer Temperaturen. Besonders betroffen sind ältere Menschen, Vorerkrankte und Kleinkinder. Parallel nimmt der Einsatz von Klimaanlagen zu. Während 2021 nur rund drei Prozent der Haushalte über ein entsprechendes Gerät verfügten, waren es 2024 bereits 19 Prozent – ein Sechsfaches binnen drei Jahren.
Mit der Verbreitung von Klimaanlagen wächst auch der Strombedarf. Laut Internationaler Energieagentur (IEA) könnte sich der weltweite Energieverbrauch für Kühlgeräte von 6.200 GWh im Jahr 2016 auf 23.000 GWh im Jahr 2050 fast vervierfachen. In Deutschland erhöhte sich die Produktion von Klimaanlagen in den letzten fünf Jahren um 75 Prozent auf 317.000 Stück. Mobile Klimageräte allein könnten die sommerliche Spitzenlast um rund 14 GW erhöhen, wie eine Untersuchung des Karlsruher Instituts für Technologie zeigt – eine Steigerung von 23 Prozent.
Ein wesentlicher Hebel zur Begrenzung der Umweltfolgen ist die Nutzung regenerativer Energien für die Kühlung. Solarthermie- und Adsorptionskälteanlagen ermöglichen eine klimaneutrale Kälteerzeugung aus Sonnenenergie – insbesondere im industriellen Einsatz. Für Privathaushalte bietet sich die Kombination von Photovoltaik und Klimagerät an: Laut Berechnungen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz lassen sich bei 500 Betriebsstunden im Jahr rund 150 Euro Stromkosten sparen. Durch Eigenversorgung mit Solarstrom kann dieser Betrag um etwa 65 Prozent gesenkt werden.
Die simultane Verfügbarkeit von Sonnenstrahlung und Kühlbedarf macht die Kombination von Solartechnik und Klimaanlage besonders effizient. „Die Sonne scheint immer dann, wenn auch der Bedarf nach Hitzeschutz am höchsten ist“, betont Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft.