Kabelkonfektionen in der Medizintechnik

Medizinkabel - Wichtige Kriterien bei der Auslegung der Zugentlastung

2. Dezember 2013, 22:18 Uhr | Hank Mancini, Marketingmanager bei Affinity Medical, einer Tochtergesellschaft von Molex
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Was ist die bessere Wahl: Massiv oder segmentiert?

Zugentlastungen können massiv oder segmentiert ausgeführt sein. Eine massive Zugentlastung ist leichter zu reinigen – dies kann bei vielen Anwendungen in der Medizintechnik wichtig sein! Umgekehrt bietet bei gleichem Material, gleicher Größe und Geometrie eine segmentierte Zugentlastung normalerweise eine höhere Flexibilität, in diesem Falle muss dann die schwierigere Reinigung in Kauf genommen werden.

Eine gut konzipierte Zugentlastung zeichnet sich durch Wände und Zwischenräume aus, die in größerer Entfernung vom Stecker oder der Anschlussstelle einen höheren Biegeradius ermöglichen. Die Größe der massiven Teile und die Größe der Abstände zwischen den massiven Teilen schwanken, so dass damit der gewünschte Biegeradius erzielt werden kann. Diese Zugentlastungen sind so gestaltet, dass sich das dem Festpunkt am nächsten gelegene Segment zuerst, und das am weitesten vom Festpunkt entfernte Segment zuletzt schließt. Dies bietet die höchste Zugentlastung und schützt die elektrischen Kontakte innerhalb des Steckverbinders.

Zugentlastungen lassen sich normalerweise entweder in einer Achse (unidirektional) oder in zwei Achsen (mehrdirektional) biegen. Eine unidirektionale Zugentlastung ist am besten für Anwendungen geeignet, bei denen das aus der Zugentlastung austretende Kabel nicht rund ist. Das ist normalerweise bei verbundenen Kabeln oder Drähten der Fall. In diesem Fall wird die Biegung nicht durch die Konstruktion der Zugentlastung, sondern durch die Konstruktion des Kabels auf nur eine Achse beschränkt.

Auch die Länge der Zugentlastung trägt zur ihrer Leistungsfähigkeit bei. Im Allgemeinen ist eine längere Zugentlastung effektiver als eine kürzere. Man muss jedoch berücksichtigen, wie das Kabel später im klinischen Alltag aufbewahrt wird. Die Erfahrung zeigt, dass bei Kabeln, die angeschlossen bleiben und lediglich um ein tragbares Gerät herum gewickelt werden, eine kontinuierliche Spannung auf das Kabel wirkt. In diesem Falle kann eine kürzere Zugentlastung tatsächlich effektiver sein, weil ein größerer Biegeradius am Kabelende der Zugentlastung möglich wird.


  1. Medizinkabel - Wichtige Kriterien bei der Auslegung der Zugentlastung
  2. Was ist die bessere Wahl: Massiv oder segmentiert?

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