LWL-Steckverbinder

Licht zuverlässig übertragen

21. Mai 2015, 10:40 Uhr | Ralf Higgelke
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Typprüfung simuliert Umweltbelastung

Bild 2: Beim »Lightning Monitoring System« von Phoenix Contact, mit dem Blitze wie hier am Hermannsdenkmal gemessen werden, arbeiten Lichtwellenleiter-Steckverbinder zuverlässig im Außeneinsatz
Bild 2: Beim »Lightning Monitoring System« von Phoenix Contact, mit dem Blitze wie hier am Hermannsdenkmal gemessen werden, arbeiten Lichtwellenleiter-Steckverbinder zuverlässig im Außeneinsatz
© Phoenix Contact

Die konstruktive Gestaltung von LWL-Steckverbindern für den Industrie- und Außeneinsatz wirkt sich entscheidend auf die Eignung dieser Komponenten aus (Bild 2). Je nach Art und Umfang der zu erwartenden Belastungen werden die Produkte für eine bestimmte Umweltkategorie klassifiziert. So sind Produkte der Kategorie C für den Einsatz in Büros und ähnlichen Umgebungen vorgesehen, während Produkte der Kategorie I (siehe Text mit Bild ganz unten) für den Einsatz im rauen Industrieumfeld vorgesehen sind. Eine darauf abgestimmte Typprüfung simuliert die zu erwartende Umweltbelastung der Komponenten für die jeweilige Kategorie. Hierzu werden an den Komponenten praxistypische Tests durchgeführt: Schock und Vibrationen, Kräfte auf den Steckverbinder, Bewegung der angeschlossenen Leitung, Temperatur- und Feuchtigkeitswechsel sowie Beaufschlagung mit Flüssigkeiten und Gasen. Hierbei dürfen sich die optischen Übertragungseigenschaften mit den Parametern Dämpfung und Rückflussdämpfung nicht so weit verschlechtern, dass die Datenübertragung gefährdet wird.

Bei der Planung einer Datenübertragung mittels Lichtwellenleitern kommt es also darauf an, die zu erwartenden Umweltbedingungen zu kennen und hierfür geeignete Komponenten auszuwählen. Nur dann kann die Übertragungsstrecke auch im realen Betrieb nach der Abnahmeprüfung sicher und zuverlässig ihre Funktion erfüllen.

Steckverbinder-Kategorien für unterschiedliche Umgebungen

Die verschiedenen Anwendungsbereiche haben auch immer unterschiedliche Umweltbedingungen zur Folge. Ob ein LWL-Steckverbinder im klimatisierten Büro oder in einer Muffe unter der Erde eingesetzt wird, wirkt sich auf die Umweltbedingungen und damit auf die notwendige Gestaltung und Prüfung dieser Komponenten aus. Von den zuständigen Normungsgremien wurde ein System von Klassen geschaffen, das den Einsatz von LWL-Komponenten unter unterschiedlichen Umweltbedingungen abbildet. Beschrieben ist dies in der Norm IEC 61753-1. Basierend auf diesen Kategorien werden die Komponenten einer Reihe von Umweltprüfungen unterzogen und nach erfolgreicher Absolvierung als geeignet für diese Kategorie ausgewiesen. So kann der Anwender sich unter Kenntnis der Kategorie-Definitionen die für seine Applikation geeigneten Komponenten auswählen. 

Phoenix Contact
Verschiedene Umfelder haben unterschiedlichen Umweltbedingungen.
© Phoenix Contact

Viele LWL-Komponenten kommen heute im klimatisierten Umfeld eines Bürogebäudes oder Rechenzentrums zum Einsatz. Die hierfür verwendete Kategorie C definiert daher nur geringe Belastungen durch die Umwelt. Steckverbinder für den Außenbereich oder raue Umgebungen waren bislang nur außerhalb eines Gehäuses vorgesehen. Im Rahmen der IEC 61753-1-3 ist jetzt mit der Kategorie I der Industriebereich neu aufgenommen worden. Hier sind die Anforderungen an Komponenten – etwa an die Steckverbinder – so definiert, dass sie außerhalb eines Gehäuses eingesetzt werden können. Für Anwender in der Automatisierungstechnik existieren damit marktübliche Definitionen der Umwelteignung für LWL-Komponenten im rauen Industriebetrieb und im Außenbereich.


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