In gewissen Fällen ist es sinnvoll, zwischen einem frontseitigen und einem rückseitigen IP-Schutz zu unterscheiden. Beim frontseitigen ist der Schutz gegen das Eindringen von Fremdstoffen von außen ins Innere des Gerätes gemeint. Etwa bei einem Schalter oder einer Gerätesteckverbindung [2]. Es geht also um die Abdichtung des Bauteils gegen das Gehäuse und das Abdichten beweglicher Elemente, welche von der Außenseite her zugänglich sind.
Der rückseitige IP-Schutz betrachtet die Rückseite von im Geräteinnern verbauten Bauteilen. Etwa das Gehäuse eines Tasters. Diese Angabe ist insbesondere dann relevant, wenn ein Bauteil aus Sicherheitsgründen vergossen werden soll (z.B. Anwendungen gemäß ATEX/IECEx). Mit dieser Angabe wird auch gleich darauf verwiesen, ob sich ein Bauteil überhaupt zum Vergießen eignet.
Bei IP-Schutzartangaben insbesondere in Verbindung mit Gerätesteckverbindungen ist stets auch der Betriebszustand zu berücksichtigen. Muss ein Gerät etwa unter Stromzuführung dicht sein, so entspricht dies dem sogenannt »gesteckten Zustand«. Gerätestecker und Gerätesteckdose sind also miteinander verbunden. Dies entspricht dem Normalfall.
Eine hohe IP-Schutzart erzielt man hierbei etwa mit einer korrekten Kombination geeigneter Dosen und Stecker, mit Dichtungen, umspritzten Steckerstiften und nicht zuletzt einem sauberen Einbau zum Gehäuse hin. Im »ungesteckten Zustand« sind Stecker und Dose nicht verbunden. Dieser Fall tritt etwa während eines Transports oder
einer Reinigungsphase ein. Auch dieser lässt sich mittels optional erhältlicher
Abdeckhauben für Stecker wie auch Dosen elegant und absolut dicht lösen.