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Hohe Rohstoffkosten lassen Relaispreise steigen

12. Mai 2011, 10:31 Uhr | Erich Schenk
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Fortsetzung des Artikels von Teil 5

Energieeffizienz ist ein Trend: Stromsparende Relais sind nur ein Aspekt

Auch vor sämtlichen Relaistypen macht das Thema »Energieeffizienz« nicht halt, aber es geht dabei nicht nur darum, den Stromverbrauch des Bauteils Relais weiter zu senken. »Mit einer vernünftigen Schalttechnik-/logik kann der Kunde bei manchen Applikationen viel Energie einsparen, da ist der Energiebedarf des Relais nicht wirklich relevant«, versichert TE-Manager Dr. Christian Veit. Sinn mache dagegen der Einsatz eines bistabilen Relais etwa bei Ladestationen für Handys mit einem Verbrauch von nur 5 W. Eine wichtige Rolle spielt dieser Relaistyp auch in Smartmetern, wobei neben dem Stromsparen der Aspekt der Erwärmung in den kompakten Geräten eine Rolle spielt. Bei den typischen 3-phasigen Zählern würden die benötigten drei Relais für Ströme bis 120 A und einer Leistung von bis zu 6 W im Dauerbetrieb wie kleine Heizkraftwerke agieren, setzte man monostabile Relais ein. Ein bistabiles Relais zieht nur einmal beim Einschalten Strom und nicht ständig wie ein monostabile Relais.

Gleichwohl gibt es aber auch Anwendungen, in denen aus Sicherheitsgründen das bistabile Relais gar nicht erlaubt ist. Bei Sicherheitsrelais mit zwangsgeführten Kontakten etwa wird mit besonders sensitiven Spulen gearbeitet, um noch energieeffizienter zu werden. Vorteil von monostabilen Relais ist eben, dass sie im Fall eines Stromausfalls die Applikation abschalten und damit genau ihre Funktion erfüllen. Zudem lässt sich laut Zettler-Geschäftsführer Richard Bayer beim monostabilen Relais »am meisten Strom mit Halteschaltungen einsparen«. Bei diesem Vorgehen lässt man das Relais mit etwa 24 V anziehen und fährt es dann runter auf 5 V, wobei nur noch 5 Prozent der Leistung benötigt werden, geht diese doch quadratisch zurück. Damit könne man auch 100 Relais in einer Applikation mit 10, 15 W betreiben. Hongfa-Vertriebsleiter Theo Reisel wirft ein, dass dies »nicht die Masse der Relais betrifft, im übrigen wird kein Hersteller garantieren, dass das Relais mit 25 Prozent der Nennspannung zuverlässig funktioniert«. Laut Bayer hingegen geht das auch mit herkömmlichen Relais, die »müssen nur mit geringem Kostenaufwand modiziert werden«.

Grundsätzlich ist auch Veit dieser Überzeugung: »Alle nutzen das schon heute, wenn es möglich ist, und es wird noch stärker kommen, weshalb wir gemeinsam mit dem Kunden die Grenzen seiner Applikation ausloten müssen.« Nicht umsetzbar ist das Senken der Haltespannung aber überall dort, wo Vibrationen auftreten, also in der Umgebung von Maschinen oder im Kfz: »Im Auto gibt’s Probleme - wenn über ein Schlagloch gefahren wird, könnten die Lichter plötzlich ausgehen«, verdeutlicht Bayer.


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