Nach dem Rumpelstart der neuen US-Administration beginnen sich die Berater von Trump allmählich auf Deutschland einzuschießen, vor allem der Handelsüberschuss ist ihnen dabei ein Dorn im Auge. Neben den angedrohten Importzöllen für Länder wie China, Mexiko oder Japan schwebt dieses Damoklesschwert also auch über der deutschen Wirtschaft. Über die Frage, wie real diese Gefahr wirklich ist, gehen die Meinungen auch unter den Spezialisten für passive Bauelemente auseinander.
»Über eine protektionistische US-Wirtschaftspolitik kann derzeit nur spekuliert werden«, meint Strasser. »Wie sich eine solche auf die weltweiten Handelsbeziehungen auswirken würde, lässt sich derzeit nicht abschätzen.« Ähnlich äußert sich Vinson: »Es ist noch zu früh, um über mögliche Auswirkungen zu spekulieren.« Sie sieht Arrow jedoch gut aufgestellt, »um sich auf möglicherweise veränderte Bedingungen einzustellen«.
Dr. Albertsen erwartet nicht, dass der Regierungswechsel in Washington unmittelbare Auswirkungen auf das Geschäft in Europa hat. Mittel- oder langfristige Effekte hält er dagegen durchaus für möglich. Aktuell kann Landschoof keine Veränderung des Kundenverhaltens feststellen: »Im Prinzip ist der Markt schon seit der Vertrauenskrise im Jahr 2009 permanent verunsichert, die Unternehmen haben aber gut gelernt, damit umzugehen.«
»Momentan sind die Schlagzeilen voll mit düsteren Voraussagen über Trumps Wirtschaftspolitik „America first“«, stellt Konz fest, »auf der anderen Seite ist er Geschäftsmann, und braucht starke Partner. Wir werden bald sehen, wie er die Dinge anpackt«. »Wenn man die Presse liest«, gibt auch Leicher zu bedenken, »könnte man ja die schrecklichsten Auswirkungen befürchten, gleichzeitig erwarten andere jedoch zunächst massive positive
Effekte aufgrund der geplanten hohen Aus-gaben«.