Uwe Reinecke, Regional Vice President Sales Central & East Europe bei TTI, verweist darauf, »dass alle Eckdaten ein stabiles, gutes Jahr 2017 voraussagen, wobei alle Hersteller von einem niedrigen einstelligen Wachstum im Bereich von 3 bis 5 Prozent ausgehen«. TTI, so Reinecke, wird daran arbeiten, im hohen einstelligen Bereich zu wachsen. Bei allem Optimismus, verweist er aber auch auf die dunkle Seite des letztjährigen Wachstums: »Es herrscht kontinuierlicher Preis- und Margendruck, und der Yen-Wechselkurs hat bislang auch nicht zu einer Beruhigung der Preisthematik beigetragen«.
Joachim Pfülb, Vertriebsleiter bei Beck Elektronik, sieht das ähnlich: »Unsere Unternehmen sind gut aufgestellt, unsere Produkte fließen in Märkte ein, deren Marktposition aus Qualität und bester Leistung besteht, aus diesem Grund sehen wir weiter optimistisch in die Zukunft.« Er verweist darauf, dass Beck 2016 die Umsatzziele übertroffen hat, und dass das Automotive-Geschäft speziell von August bis Dezember stark angezogen hat, aber auch er betont, dass die Preise zum Markt steigen müssen. »Das Ereignis der Euro-Schwäche hält zu lange an, so dass niemand diese Zeit mehr überbrücken kann, und zu alten Preisen profitable Geschäfte machen kann.«
Dr. Christiane Endrich, CEO der Endrich Bauelemente, setzt weiterhin auf den soliden deutschen Mittelstand, »der bekanntlich stark von der globalen Automobilindustrie abhängig ist. Solange die Nachfrage nach PKWs hoch ist, sind Wachstumsraten im Bereich der letzten Jahre für 2017 zu erwarten, neue Chancen ergeben sich zudem im Bereich der Sensorik.« Optimal wäre es darum aus ihrer Sicht, »wenn die Binnennachfrage stabil bleibt, um mögliche Exportverluste auszugleichen«. Ihr Worst-Case-Szenario für 2017: Die Binnennachfrage bricht ein, und der Export kühlt sich ab.
Für mittelständische Spezialisten wie FTCAP und SRT Resistor Technology verlief das letzte Jahr hervorragend. Dr. Thomas Ebel, Geschäftsführer von FTCAP, spricht von einem sehr guten Jahr 2016. Den generellen Ausblick für 2017 hält er nach wie vor für positiv, doch was in den nächsten Wochen und Monaten noch in den USA passiert und welche Auswirkungen es auf die Weltwirtschaft haben wird, »weiß derzeit keiner«.
Mit einem Marktwachstum von etwa 10 Prozent hat auch die SRT Resistor Technology im Vorjahr die Erwartungen deutlich übertroffen, wie Dr. Lutz Baumann, einer der Geschäftsführer des Unternehmens, versichert, »und das trotz starker Marktschwankungen«. Für das Jahr 2017 rechnet er mit einem Wachstum von etwa 5 Prozent, »im Worst-Case-Fall wird es auf ein Nullwachstum hinauslaufen«.
Aus Sicht japanischer Hersteller wie Taiyo Yuden und Murata verlief das Jahr 2016 gut. Reinhard Sperlich, Vice President Sales bei Murata Europe, spricht von 2016 sogar als dem besten Jahr seit 2000! Vor dem Hintergrund des starken US-Dollars und des ebenfalls starken Yens sind die Verkaufspreise in Euro gestiegen. Mit der starken Automotive-Industrie als Treiber rechnet er in Deutschland für 2017 mit einem im Idealfall zweistelligen Wachstum, Stagnation hält er für den Worst-Case-Fall.Sein Kollege Harald Sauer, Director Sales & Technical Support bei Taiyo Yuden, sieht die Entwicklung des deutschen Marktes für passive Bauelemente ebenfalls als stabil an und rechnet mit einem leichten Wachstum. Damit würde sich für Taiyo Yuden die positive Entwicklung des letzten Jahres nahtlos fortsetzen.