Rittal: Kühlung von Schaltschränken

Clever kühlen mit Umgebungsluft

19. Oktober 2016, 10:53 Uhr | Von Judith Kötzsch, Abteilungsleiterin Business Development Climatisation bei Rittal
Judith Kötzsch, Rittal »Weil Dachlüfter die Luft der Reinluftseite im Schaltschrank-inneren ansaugen, ist ein Filtermattenwechsel ohnehin nur selten notwendig.«
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Die Schaltschrank-Entwärmung mittels Umgebungsluft ist ein oft unbeachtetes Detail beim Aufbau von Steuerungs- und Schaltanlagen. Die richtige Auswahl der Klimatisierungskomponente und das Einhalten der Schutzart des Schaltschranks können aber entscheidend für einen sicheren Anlagenbetrieb sein.

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CFD-Simulation der Oberflächentemperaturen von Elektronikkomponenten im Schaltschrank beim Einsatz eines Dachlüfters (links) und eines Filterlüfters (rechts) mit vergleichbarer Luftleistung: Die Temperaturverteilung an den Schaltschrankkomponenten beim Dachlüfter ist durch den günstigeren Strömungsverlauf wesentlich gleichmäßiger und die Temperaturen sind vor allem im oberen Drittel deutlich niedriger.
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Ob eine aktive Schaltschrank-Klimatisierung notwendig ist, hängt neben der Wärmelast im Schaltschrank und der maximal zulässigen Schaltschrankinnentemperatur auch von der maximalen Umgebungstemperatur am Aufstellort des Schaltschranks ab. Bei einer positiven Temperatur-differenz, d.h. bei einer Umgebungstemperatur, die unter der maximal zulässigen Schaltschrankinnentemperatur liegt, wird bereits durch Eigenkonvektion Wärme aus dem Schaltschrank abgeführt. Dieser Prozess, bei dem Wärme über die Schaltschrankwände nach außen abgegeben wird, kann durch den Einsatz von Innenlüftern unterstützt werden. Indem sie die Luft im Schaltschrank umwälzen, verbessern sie die Wärmeverteilung im Schaltschrank und an den Schaltschrankwänden.
 

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CFD-Simulation des Strömungsverlaufs im Schaltschrank beim Einsatz eines Dachlüfters (links) und eines Filterlüfters (rechts) mit vergleichbarer Luftleistung: Der Strömungsverlauf beim Dachlüfter ist erheblich homogener und damit günstiger für die Entwärmung der Elektronikkomponenten.
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Reicht die Eigenkonvektion nicht aus, um die Verlustleistung der Elektronikkomponenten aus dem Schaltschrank abzuführen und damit einen hitzebedingten Ausfall von Komponenten zu vermeiden, muss mit aktiver Klimatisierung nachgeholfen werden. Eine kostengünstige und einfach umsetzbare Variante ist beispielsweise die Wärmeabführung mittels Filterlüftern. Dabei wird die kühlere Umgebungsluft über den Lüfter gefiltert und in den Schaltschrank eingeblasen und die wärmere Innenluft über einen Austrittsfilter aus dem Schaltschrank abgeführt. Wahlweise lassen sich auch Filterlüfter einsetzen, um warme Luft aus dem Schaltschrank herauszusaugen. In beiden Fällen besteht die Herausforderung darin, die Schutzart des Schaltschrankes nicht herabzusetzen und gleichzeitig einen maximal hohen Luftvolumenstrom zu erreichen, um so die eingebauten Elektronikkomponenten im Schaltschrank optimal zu entwärmen und der Entstehung von Hotspots vorzubeugen.


  1. Clever kühlen mit Umgebungsluft
  2. Vorteile durch die Entwärmung mit Dachlüftern
  3. Effizienz und Sicherheit im Betrieb

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