Neues Kapitel beim Induktiven Laden

Strom tanken an der roten Ampel

30. Mai 2018, 11:35 Uhr | Karin Zühlke
© Bilder: Finepower

Mit der Entwicklung eines universellen induktiven Ladesystems will das auf Leistungselektronik spezialisierte Vertriebs- und Engineering-Unternehmen Finepower ein neues Kapitel in der Lade-technik für die Elektromobilität – und darüber hinaus – aufschlagen.

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Am Projekt beteiligt ist auch Epcos als Hersteller von Spulen für induktive Ladesysteme. Des Weiteren unterstützen die Technische Universität München (TUM), Fachgebiet Energiewandlungstechnik, sowie die Hochschule Kempten bzw. das Technologienetzwerk Allgäu (TNA) mit grundlegenden Forschungsarbeiten.

Seit seiner Gründung 2001 hat sich Finepower in zukunftsträchtigen Märkten wie IT, Medizintechnik, erneuerbare Energien, Automotive und E-Mobilität positioniert. Das Unternehmen unterstützt seine Kunden mit intensiver Beratung bei der Auswahl und beim Implementieren ihrer Lösungen oder entwickelt auch direkt für Industriekunden Systeme bis zur Serienreife. Nach vielen Entwicklungen von Off- und Onboard-Ladegeräten für Industrie und Elektromobilität arbeitet Finepower jetzt an einem vielversprechenden Ladekonzept.

Induktive Ladesysteme für elektrische Fahrzeuge stehen derzeit im Mittelpunkt einer intensiven Erforschung, Entwicklung und Standardisierung. Ein typisches Anwendungsbeispiel ist dabei die Möglichkeit des kontaktlosen Nachladens von Elektrofahrzeugen im Straßenverkehr und von Flurförderfahrzeugen im industriellen Bereich. Unterschiedlichste Systemeigenschaften der Fahrzeuge wie Bodenfreiheit, Batteriespannungen, Spulengeometrien, Stromtragfähigkeit haben zur Folge, dass gegenwärtig jeder Hersteller eine individuell für eine jeweilige Fahrzeugflotte entwickelte induktive Ladeeinheit anstrebt.

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Peter Lutter, Finepower „Sollen unterschiedliche Fahrzeugtypen induktiv geladen werden, lassen sich allein schon wegen der Fahrzeugabmessungen, aber vor allem auch der unterschiedlichen Empfänger­spulen-Geometrien und -Konfigurationen unterschiedliche Positionierungen von stations­seitiger und fahrzeugseitiger Spule zueinander nicht vermeiden.“
© FINEPOWER

Eines der Hauptziele bei der Entwicklung eines universellen induktiven Ladesystems ist es, eine möglichst hohe Toleranz in der Fahrzeugposition zuzulassen und verschiedene Fahrzeugtypen mit einem System laden zu können. »Sollen unterschiedliche Fahrzeugtypen induktiv geladen werden, lassen sich allein schon wegen der Fahrzeugabmessungen, aber vor allem auch der unterschiedlichen Empfängerspulen-Geometrien und -Konfigurationen unterschiedliche Positionierungen von stationsseitiger und fahrzeugseitiger Spule zueinander nicht vermeiden«, erklärt Peter Lutter, Geschäftsführer von Finepower.

Ein weiterer Grund für eine möglichst hohe Positionierungs-Toleranz ist die Tatsache, dass es vor allem an öffentlichen Ladepunkten durch eine zeitlich begrenzte Park- oder auch nur Haltedauer oft nicht möglich ist, das Fahrzeug exakt zu positionieren, um eine optimale Energieübertragung zu ermöglichen, sei es durch ein elektronisches Park-Positionierungssystem oder manuelles Rangieren, was die ohnehin schon begrenzt verfügbare Ladezeit weiter reduziert. »Ein System für die Park-Positionierung verursacht außerdem zusätzliche Kosten in der Anschaffung eines elektrisch angetriebenen Fahrzeugs. Zudem kann ein solches Positionierungssystem ausfallen, was zu einem erheblichen zeitlichen Mehraufwand für den Fahrer führen würde beziehungsweise einen induktiven Ladevorgang gänzlich verhindert«, gibt Peter Lutter zu bedenken.


  1. Strom tanken an der roten Ampel
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