Im Laufe des Jahres soll der POE-Standard mit POE++ einen weiteren Evolutionsschritt erfahren. Der Hersteller Phihong – zu finden auf der Schukat-Linecard – ist dazu mit neuen Produkten bereits in der Pole-Position.
Die Nachfrage nach Power-over-Ethernet- (PoE) Lösungen wächst, weil sich mit der Weiterentwicklung des PoE-Standards immer mehr Möglichkeiten ergeben. Denn die Stromversorgung von Endgeräten über eine Ethernet-Schnittstelle liefert entscheidende Vorteile: Dank Power over Ethernet (PoE) entfällt die Notwendigkeit eines separaten Stromanschlusses sowie zusätzlicher Steckernetzteile für jedes einzelne Endgerät im Netzwerk. Damit kann die bestehende Netzwerkverkabelung mit Twisted Pair weiterhin genutzt werden und netzwerkfähige Endgeräte in einer Installation lassen sich nur über die eigentlichen Datenleitungen mit Strom versorgen. Durch den Verzicht auf separate stromführende Kabel reduzieren sich Störanfälligkeit, Installationsaufwand und somit auch die Kosten. Bei beengten Installationsbedingungen sind angeschlossene Endgeräte ohne zweites Kabel außerdem besser zu erreichen.
Die 2018 geplante Ratifizierung des neuen, dritten Standards POE++ wird es erlauben, Netzteile mit noch höheren Leistungen für vielfältige Anwendungen zu verwenden.
Erster PoE-Standard
Nach dem ersten PoE-Standard IEEE 802.3af hält jeder Port einer Quelle (PSE, Power Sourcing Equipment) eine Leistung von 15,4 Watt bereit. Der Standard nennt zudem eine maximale Leistungsaufnahme von 12,95 Watt für ein Powered Device (PD; betriebenes Gerät). Dieser Wert ergibt sich nach Abzug möglicher Leitungsverluste über die Kabellänge, die mit 100 Metern spezifiziert ist. Um die Ströme über die Twisted-Pair-Kabel – Kabel mit paarweise verdrillten Adernpaaren – möglichst gering zu halten, liegt die POE-Spannung zwischen 44 und maximal 57 Volt. Ein wichtiger Punkt besteht darin, nicht PoE-fähige Geräte auf keinen Fall zu beschädigen oder zu zerstören. Deshalb ist eine Abstimmung von PSE und PD erforderlich. Erst wenn die PoE-Eignung und die Leistungsklasse des Geräts erkannt wurden, stellt das Netzteil die entsprechende Leistung zur Verfügung. Dabei kommen freie, nicht zur Datenübertragung genutzte Adernpaare zur Energieversorgung zum Einsatz.
PoE Plus ermöglicht
mehr Leistung
Mit der zweiten Fassung des POE-Standards IEEE 802.3at (auch PoE Plus) konnten ab 2009 bereits 30 Watt elektrische Leistung je Port bereitgestellt werden. Dennoch deckte dieser Wert nicht den Leistungsbedarf vieler POE-Applikationen ab. Er versperrte als limitierender Faktor nach wie vor den PoE-Produkten den Weg in verschiedene Applikationen. Mangels neuer Standards konstruierten Hersteller wie Phihong auch Power-over-Ethernet-Stromversorgungen außerhalb des definierten Standards, die deutlich höhere Leistungen boten. Auf Basis des POE+ entwickelten sie bereits mit den sogenannten Ultra-POEs Produkte mit 60 bis 80 Watt und mit den Mega-POEs Produkte mit maximal 95 Watt pro Port. Aufgrund der höheren Leistungen und der Datenraten, die im Laufe der Zeit anstiegen, werden die Daten und die Energieversorgung über gemeinsame Leitungspaare übertragen. Das POE-Endgerät übernimmt dabei die Entkopplung von Daten und Strom.