Aus der Zusammenarbeit im Rahmen des Pre-Safe-Konzepts von TRW und Daimler entstand vor 10 Jahren der aktive Gurtstraffer (ACR), der in der S-Klasse auf den Markt kam. Seitdem ist die Technologie Bestandteil des Insassenschutzsystems der Mercedes-Benz-Modelle.
Pre-Safe aktiviert verschiedene Sicherheitsmaßnahmen, sobald eine unmittelbar bevorstehende Kollision erkannt wird. Ziel: Insassen und Fahrzeug auf den drohenden Zusammenstoß vorzubereiten, so dass Sicherheitsgurte und Airbags ihre volle Schutzwirkung beim Aufprall entfalten können.
In einer kritischen Situation strafft der ACR von TRW den Sicherheitsgurt, indem er die Gurtlose reduziert. Dadurch wird der Insasse in seinem Sitz stabilisiert und in eine verbesserte Position zu den Airbags gebracht. Außerdem sorgt der aktive Gurtstraffer für eine dynamische Unterstützung und hält den Insassen beispielsweise bei engen Kurvenfahrten oder schneller Beschleunigung in einer stabilen Sitzposition. Mittlerweile entwickelt der Zulieferer die dritte Generation des ACR, der im Vergleich zum Vorgängermodell fünf Prozent leichter sein und über optimierte Abmessungen verfügen wird. Weiterer Vorteil: Während die erste ACR-Generation in der S-Klasse nur bei Panikbremsungen aktiviert wurde, sind nunmehr die Algorithmen viel feinfühliger, können immer mehr Lastfälle unterscheiden und zielgerichteter auslösen. In Arbeit ist außerdem ein aktives Sperrsystem (ABL), das einerseits den Gurtbandauszug beim Anschnallen nicht blockiert und andererseits das Gurtsystem auf Knopfdruck in einen Sportmodus verwandelt, der ähnlich einem statischen 4-Punkt-Gurt wirkt.
TRW integriert den ACR und das ABL mit Sicherheitssystemen wie der automatischen Notfallbremse zu einem intelligenten Pre-Crash-System: Erkennen die Kamera- und Radarsensoren eine unausweichliche Kollision, werden die Rückhaltesysteme bereits wenige Millisekunden vor der Bremsung aktiviert – also bevor der Insasse sich nach vorne oder zur Seite verlagert. So können sie ihre volle Schutzwirkung entfalten. Im Vergleich zum Standard-Sicherheitsgurt können ACR und ABL die Vorverlagerung des Kopfes bei einer Notfallbremse um rund 50 Prozent reduzieren. Mit zunehmender Qualität der Umfeldsensorik geht TRW davon aus, dass sich nicht nur bei den aktiven Sicherheitssystemen, sondern auch bei den Rückhaltesystemen weiteres Innovationspotential ausschöpfen lässt.