Dieselkrise und Kartellverdacht

Merkwürdigste IAA aller Zeiten

10. August 2017, 7:34 Uhr | dpa, Heinz Arnold
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»Die Zeit der Reifenkicker ist vorbei«

»Das wichtigste Auto des Jahres ist auf der IAA nicht zu sehen«, kritisiert Professor Ferdinand Dudenhöffer mit Blick auf das Elektroauto Tesla 3, das dem US-Newcomer geradezu aus den Händen gerissen wird. Es wurde im Internet präsentiert und vertrieben –zeitgemäß, wie der Chef des CAR-Instituts der Universität Duisburg-Essen meint. Die klassischen Messen – und nicht nur die IAA – kämen hingegen überholt und altmodisch daher. So kommt in Leipzig die Ost-Automesse AMI nicht mehr auf die Beine. »Die Zeit der Reifenkicker ist vorbei«, sagt Dudenhöffer über die Angewohnheit mancher Messebesucher, die ausgestellten Wagen mit einem Tritt gegen die Reifen zu testen.

Der Veranstalter VDA reagiert betont gelassen auf die Absagen der Hersteller, weil man auf ihre Rückkehr bei der nächsten IAA hofft. Schon früher hätten einzelne Aussteller aus Unternehmensgründen eine Beteiligung überprüft und sich danach wieder für die IAA entschieden, sagt Sprecher Eckehart Rotter. Er verweist auf die jungen chinesischen Firmen WEY und Chery, die sich die Frankfurter Weltleitmesse gezielt für ihren Auftritt ausgesucht hätten.

Bei den automobilen Neuheiten herrscht vor allem Business as Usual, PS-Freaks werden genug zum Bewundern bekommen. Neue schwere Geländewagen hat fast jeder Hersteller im Programm, schließlich ist das immer noch der am schnellsten wachsende Sektor. Mit den SUV machen die Hersteller das meiste Geld: Der größte Anteil dieser Autos fährt mit einem durchzugsstarken Dieselantrieb – ein Hauptgrund, warum die Branche so vehement für die Zukunft des Selbstzünders kämpft und nun wohl auch endlich ausreichend dimensionierte Abgasreinigungen einbaut.


  1. Merkwürdigste IAA aller Zeiten
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