Deutsche Autohersteller befürchten höhere Kosten, sollten die Verhandlungen um die Zukunft der Freihandelszone Nafta scheitern.
Deshalb starten die Konzerne und Kunden mit gebremsten Optimismus ins neue Jahr. Zu Beginn der Branchenmesse in Detroit betonten die Konzerne, viel Geld in den Vereinigten Staaten in die Hand nehmen zu wollen. Wichtig für die geplanten Investitionen sei aber ein Festhalten der USA am Freihandelsabkommen Nafta.
VW, BMW und Daimler setzen darauf, dass sie gegen den zuletzt etwas schlechteren Absatztrend wieder mehr Autos verkaufen. Auf die Kunden könnten im Fall eines Nafta-Endes jedoch auch höhere Preise zukommen, sollten die Gespräche zur Freihandelszone scheitern.
»2017 haben die deutschen Hersteller im Nafta-Raum erstmals mehr als 1,4 Millionen Autos gefertigt«, sagte der Chef des Branchenverbands VDA, Matthias Wissmann, in der US-Industriemetropole. Das sei ein Plus von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewesen. »Der Großteil (56 Prozent) davon wurde in US-Werken produziert. Die USA sind also nicht nur ein strategisch wichtiger Markt, sondern zunehmend auch ein bedeutender Produktionsstandort.« Und 40 Prozent der Wagen, die die Deutschen dort herstellen, würden auch in den USA selbst verkauft.
Angesichts der Drohungen von US-Präsident Trump, Nafta aufzukündigen, müssten sich die deutschen Autobauer keine Vorwürfe machen. »Wir tragen zu ihrer Handelsbilanz bei. Wir sind nicht in der Situation, uns entschuldigen zu müssen«, sagte Wissmann. Die Firmen schafften auch in den USA Jobs, die Produktion sei lokal oft tief verwurzelt.
Am ersten Messetag am Montag hatten die Deutschen sich insgesamt optimistisch gezeigt, aber zugleich vor politischen Risiken gewarnt. Der VDA rechnet damit, dass die Autobauer ihren Anteil am US-Markt 2018 ausbauen können. Im vergangenen Jahr gelang ihnen bereits eine leichte Steigerung von 7,6 auf 7,9 Prozent.
Die Konjunkturaussichten seien nach wie vor gut, sagte Wissmann. Insgesamt dürfte sich das US-Autogeschäft jedoch etwas abkühlen, dies nehmen auch amerikanische Branchenexperten an. 2018 werden in den USA voraussichtlich insgesamt knapp 17 Millionen Wagen verkauft, schätzt der VDA. Im vergangenen Jahr waren es laut VDA etwa 17,1 Millionen.