Unfälle und Staus künftig vermeiden – dafür entwickelt der deutsch-amerikanische Start-up Mesosphere die erforderliche Datenplattform.
Denn nur so lässt sich das große Versprechen autonom fahrender, vernetzter Fahrzeuge in die Realität umsetzen, den Verkehr künftig sicherer und flüssiger zu machen. Mesosphere hat dazu ein Betriebssystem entwickelt, das die Daten einheitlich managen kann, selbst wenn sie auf verschiedenen Servern und Datenbanken liegen. Ein Konzept, das offenbar überzeugt: Bis jetzt konnte die 2013 gegründete Firma insgesamt 250 Millionen Dollar von namhaften Investoren einsammeln.
Die Software ermöglicht es nach den Worten von Firmengründer Florian Leibert, viele verschiedene Technologien, etwa für den Transport, das Sichern und die Analyse von Daten, auf einer einzigen Plattform zu installieren, wie der gebürtige Schweinfurter am Mittwoch gegenüber der dpa am Rande der »Shift Automotive« auf der IFA in Berlin erklärte.
Rund 4 TB an Daten fielen pro Auto nach achtstündiger Fahrt inzwischen an, Tendenz steigend. Mesosphere wolle den Anwendern Werkzeuge an die Hand geben, mit denen sie die Daten auf einfache Weise analysieren und neue, nutzbringende Services entwickeln können. Zu den Kunden gehören bislang die Deutsche Telekom sowie eBay, Paypal und Twitter.
In Deutschland müssten sich die interessierten Unternehmen allerdings auf eine Gratwanderung zwischen Regulierung und Innovation begeben. »Der Gebrauch von Daten sollte nicht überreguliert werden, sonst fallen wir im internationalen Wettbewerb deutlich zurück«, so Leibelt. Daten für Innovationen zu nutzen, dürfe in Deutschland nicht ausgeschlossen werden. Unternehmen müssten aber angehalten sein, transparent mit ihnen umzugehen.
Generell sieht Leibelt die deutsche Automobilindustrie keineswegs abgehängt. »Audi weiß einfach, wie man schöne Autos baut.« Deutschland sei ein tolles Ingenieurs-Land. Dagegen habe der US-amerikanische Elektroautobauer Tesla die Industrie zwar angetrieben, die Erfolge seien aber »ein bisschen gehypt« worden.