So jedenfalls beurteilt Willard Tu, Senior Director der Automotive Business Unit von Xilinx, die Aktivitäten sowie die Erfolgsaussichten von Xilinx im Automotive-Markt. Wichtige Trends in der Branche sprechen dafür, dass Xilinx in diesem Segment in Zukunft noch deutlich mehr Umsatz erzielen wird.
Im Geschäftsjahr 2019 erzielte Xilinx den Großteil seines Umsatzes im Automotive-Markt im ADAS-Segment, den durchschnittlichen Content beziffert Xilinx mit 10 bis 15 Dollar. Ganz klar formuliertes Ziel ist es aber, diesen Anteil deutlich auszubauen, und zwar auf durchschnittlich 40 bis 60 Dollar bis zum Jahr 2024. Tu: »In den nächsten zehn Jahren werden deutlich mehr FPGAs in die Fahrzeuge wandern.«
Bereits im letzten Jahr war Xilinx mit seinen Produkten bei 29 Herstellern in 111 Modellen vertreten. Zur Kundenliste zählen OEMs von überall auf der Welt, angefangen bei allen deutschen Herstellern, über die wichtigen japanischen OEMs bis hin zu den amerikanischen Automobilunternehmen – wobei auch chinesische Unternehmen wie BYD und King Long zu den Xilinx-Kunden zählen. Auch alle großen Tier Oneseinschließlich Bosch, Continental, Valeo oder Denso sind auf der Kundenliste zu finden. Insgesamt wurden bereits 161 Mio. ICs für den Automotive-Markt geliefert, 56 Mio. davon in ADAS-Anwendungen. »Xilinx bietet mit seinen Komponenten eine bewährte Plattform für skalierbare ADAS- und AD-Systeme«, so Tu. Laut seiner Aussage ist Xilinx außerdem der zweitgrößte Halbleiterlieferant, wenn es um Frontkameras geht.
Tu weiter: »Wir liefern auch noch Chips in das High-End im Infotainment-Bereich, aber unser Fokus liegt ganz klar auf ADAS-Anwendungen.« Daneben verspricht sich Tu auch viel von Innenraum-Anwendungen, denn auch hier würde immer häufiger eine KI-Inferenzierung genutzt, um die Aufmerksamkeit des Fahrers oder beispielsweise Gesten zu erkennen. Als letzten Wachstumsbereich verweist Tu auf AD- (Automated Driving) und TaaS-Anwendungen (Transportation as a Service).
Adaptierbar wird immer wichtiger
»In allen Märkten einschließlich Automotive ändern sich die Anforderungen immer schneller; dementsprechend haben nur die am besten anpassbaren und robusten Systeme eine Chance«, so lautet die Überzeugung von Tu. Und genau diese Entwicklung kommt der programmierbaren Logik und damit zum Großteil Xilinx zugute, »denn Intel ist in diesem Markt eigentlich nicht anzutreffen«, so Tu weiter. Er macht an ein paar Beispielen deutlich, warum er überzeugt ist, dass Xilinx in Zukunft einen deutlich höheren Erfolg haben wird: Im Automotive-Bereich verändern sich KI-Algorithmen und Modelle sowie die Standards immer schneller. Außerdem steigen die Anforderungen an Safety und Security und die Anzahl von Sensoren und Schnittstellen nimmt zu. Darüber hinaus ist die Automobilindustrie derzeit mit tiefgreifenden Veränderungen konfrontiert, sei es vom Verbrenner zum E-Motor oder vom Selbstfahren zum teilautomatisierten Fahren, ergo: »Für diese schnellen Innovationszyklen sind die typischen Designzyklen im Halbleiterbereich zu lang, das geht nur mit adaptiver Hardware«, so Tu.