IPCEI Hy2Move

Wasserstoff: Europäische Kommission genehmigt staatliche Hilfen

28. Mai 2024, 15:31 Uhr | Iris Stroh
IPCEI Hy2Move
© Europäische Kommission

Die Europäische Kommission hat nach den EU-Beihilfevorschriften ein wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse – ein sogenanntes IPCEI – genehmigt - und zwar im Bereich Wasserstoff.

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Beim Projekt »IPCEI Hy2Move« geht es um Forschung, Innovation und die erste industrielle Einführung in der Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Es wurde von sieben Mitgliedstaaten gemeinsam vorbereitet und angemeldet: Deutschland, Estland, Frankreich, Italien, die Niederlande, die Slowakei und Spanien. Die Mitgliedstaaten werden bis zu 1,4 Milliarden Euro an öffentlichen Mitteln bereitstellen. Dadurch dürften zusätzliche private Investitionen in Höhe von 3,3 Milliarden Euro mobilisiert werden. 

Im Rahmen dieses IPCEI werden 11 Unternehmen insgesamt 13 Vorhaben durchführen. Die Unternehmen sind in einem oder mehreren Mitgliedstaaten tätig, zu ihnen gehören auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Start-ups.

Das IPCEI Hy2Move wird einen Großteil der Wertschöpfungskette in der Wasserstofftechnologie abdecken, durch Förderung einer Reihe technologischer Innovationen wie

  • die Entwicklung von Anwendungen in den Bereichen Mobilität und Verkehr, um Wasserstofftechnologien in Verkehrsmittel zu integrieren (Straßen-, Wasser- und Luftverkehr), so z. B. für die Entwicklung von Plattformen für Brennstoffzellen-Busse und -Lkw,
  • die Entwicklung von Hochleistungs-Brennstoffzellentechnologien, mit denen sich aus Wasserstoff genug Strom produzieren lässt, um ein Schiff oder eine Lokomotive anzutreiben,
  • die Entwicklung von Lösungen der nächsten Generation zur Wasserstoffspeicherung an Bord für ein sichere und effiziente Nutzung im Flugbetrieb durch leichte, aber robuste Wasserstofftanks,
  • die Entwicklung von Technologien zur Wasserstofferzeugung für Anwendungen in den Bereichen Mobilität und Verkehr, insbesondere zur Belieferung von Wasserstoff-Tankstellen mit Druckwasserstoff für Brennstoffzellen mit einem Reinheitsgrad von 99,99 %.

Das IPCEI Hy2Move ergänzt die drei ersten IPCEIs zur Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Das IPCEI Hy2Tech mit Schwerpunkt auf der Entwicklung von Wasserstofftechnologien für Endnutzer wurde von der Kommission am 15. Juli 2022 genehmigt. Das IPCEI Hy2Use, das insbesondere Wasserstoffanwendungen in der Industrie betrifft, wurde am 21. September 2022 genehmigt. Das IPCEI Hy2Infra ist auf Infrastrukturinvestitionen ausgerichtet, die nicht unter die ersten beiden IPCEIs fallen, und wurde von der Kommission am 15. Februar 2024 genehmigt. Bei Hy2Move geht es ausschließlich um besondere Herausforderungen und Ziele, die sich in den Bereichen Mobilität und Verkehr aus der Wasserstofftechnologie ergeben.

Die teilnehmenden Unternehmen werden untereinander sowie mit dem assoziierten Partner Breuer Technical Development (belgisches KMU) und über 200 indirekten Partnern (u. a. Universitäten, Forschungseinrichtungen und KMUs aus ganz Europa) zusammenarbeiten.

Wie sich das Ökosystem des IPCEI Hy2Move mit den direkten Teilnehmern, dem assoziierten Partner und den beteiligten Mitgliedstaaten sowie die Bereiche, unter die die Vorhaben fallen, gestalten ist folgendem Bild zu entnehmen:

Ökosystem IPCEI Hy2Move
Ökosystem IPCEI Hy2Move
© Europäische Kommission

Deutschland, die Slowakei und Spanien haben ihre Teilnahme am IPCEI Hy2Move in ihre Aufbau- und Resilienzpläne aufgenommen und können ihre Vorhaben somit teilweise über die Aufbau- und Resilienzfazilität finanzieren.

Weitere Informationen über die Höhe der Beihilfen für die einzelnen Teilnehmer können der öffentlichen Fassung des Kommissionsbeschlusses entnommen werden, sobald die Kommission mit den Mitgliedstaaten und Dritten Einvernehmen über etwaige Geschäftsgeheimnisse erzielt hat, die aus der öffentlichen Fassung entfernt werden müssen.


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