Das E-Gas-Konzept entstand für den Ersatz von mechanischen Komponenten durch elektrische und elektronische Komponenten zur Steuerung der Leistung eines Verbrennungsmotors (Bild 3). Es sollte der mechanische Bowdenzug vom Fahrpedal und die Drosselklappensteuerung mit Hilfe von Elektronik modernisiert werden. Dazu wurden in der Elektronik drei Ebenen mit Mikroprozessoren eingeführt.
Die Software ist in drei Ebenen aufgeteilt.
Level 1 – Funktion
Level 2 – Funktionsüberwachung
Level 3 – Mikrocontroller-Überwachung
Anforderungen an die Software-Architektur
Wie gut unterstützt AUTOSAR das E-Gas Konzept? Im Projekt kam AUTOSAR 3.2 zum Einsatz.
Die Funktionspartitionierung des dritten Level muss vom Projekt erfolgen. Darauf wird in der nächsten Übersicht zur Abdeckung der ISO-Anforderungen eingegangen.
Anforderungen nach ISO 26262
Statische Anforderungen der ISO-Norm (7.4.5, Teil 6) werden gut unterstützt. Das ist die klassische Stärke von AUTOSAR. Es zwingt die Software-Architekten, die gegebene
zu nutzen. Im Vergleich dazu unterstützt die ISO-Norm dynamische Anforderungen (7.4.5 Teil 6) nur bedingt. Die Hauptaufgabe im Projekt besteht darin,
zu bestimmen. Dynamische Anforderungen, die die ISO-Norm (7.4.5 Teil 6) gut unterstützt, sind
Unterstützung durch AUTOSAR
(1) Struktur und Kapselung sind schwächer als bei klassischer Objektorientierung, beispielsweise bei Compiler-Fehlern. Bei Einhaltung der Regeln zur Kapselung ist sie dennoch gut darstellbar. Es sind nur konfigurierte Zugriffe auf Daten und für die Ausführung zu verwenden (ARXML file). Systematische Fehler durch manuellen Zugriff auf den Code können nicht verhindert werden. Im Design sind sie nur durch die Code-Analyse und während des Betriebs nur durch die MPU detektierbar. (+)
(2) Die Verarbeitung der logischen Reihenfolge ist durch typische Mechanismen des Betriebssystems gegeben: Prioritäten für Tasks, Zeit-Trigger, Event-Mechanismen im Zusammenhang mit RTE. (+)
(3) Standard-Schnittstellentypen sind vorgegeben; Sender/Receiver, Client/Server, IRV Interrunnable Variable: verschiedene Runnables mit interner Kommunikation gewährleisten den konsistenten Zugriff der Flag-Methodik, um die Interrupt-Sperre abzulösen. Das wurde im Projekt verwendet. Per Instance Memory (PIM) als mehrfache Instanziierung von Software-Komponenten unterstützt Reentry. PIM kam im Projekt nicht zum Einsatz. (+)
(4, 5) Funktion und Verhalten werden nicht gut unterstützt. Funktion und Verhalten sind keine Aufgaben von AUTOSAR und werden im Wesentlichen durch den Projektumfang bestimmt. Anteile kann man dennoch in der Basis-Software – zum Beispiel COM Stack – finden, ohne Features.(–)
(6) Kontroll-/Datenfluss mit Schnittstellen und Koppelung an das Scheduling ist gegeben (Sender Interface mit Event Trigger). (+)
7) Software-Komponenten sind zentraler Bestandteil der AUTOSAR-Methodik. (+)
8) Timing-Abhängigkeiten werden im Wesentlichen durch die auszuführenden Funktionen vom Projekt bestimmt. Nach dem Design unterstützt AUTOSAR gut mit Alive Checkpoints und Program Flow Monitoring. Deadline Monitoring wurde nicht verwendet. (+)
(+) heißt, dass eine gute Unterstützung durch AUTOSAR geboten wird; bei (–) gibt es nur eine geringe Unterstützung.