Während des Loggens Messdaten grafisch aufzubereiten eröffnet sehr vielfältige Möglichkeiten – von der Präsentation von Fahrzeugfunktionen etwa bei Vorstandsfahrten bis zur gezielten Führung des Fahrers bei Testfahrten. Bisher bedeutete jedoch die Darstellung von Fahrzeugdaten während der Testfahrt einen hohen Aufwand: In der Regel müssen neben dem Logger zusätzliche Aufzeichnungsgeräte plus ein Laptop für die Bedienung und Darstellung untergebracht werden. Die Bedienung und Auswertung ist durch den Fahrer allein nicht möglich, da die Darstellung zu komplex und die Bedienung zu kompliziert ist. Daher muss ein Beifahrer die Handhabung der zusätzlichen Messtechnik übernehmen.
Wesentlich effektiver ist da der Einsatz von Tablet-Computern als Visualisierungs- und Bedienplattform (Bild 3). So lassen sich mit über WLAN angebundenen Tablet-PCs Bedienschnittstellen realisieren, über die Fahrzeugdiagnosen angestoßen und ausgewertet werden können. Der Platz für die Darstellung von Informationen ist bei Modellen mit 7 Zoll Bilddiagonale vergleichbar mit modernen MMIs, die Bedienung erfolgt über Touchscreen. Über eine solche Bedienschnittstelle ist es möglich, Testszenarios für den Fahrer vorzugeben und kontrolliert zu fahren (z.B. kontrolliertes Ausrollen nach einer bestimmten Geschwindigkeit oder einem Zeitprofil). Ebenso lassen sich beliebige Daten aus dem Fahrzeug während der Messung online darstellen.
Moderne Datenlogger erleichtern nicht nur professionellen Testfahrern die Arbeit, sondern helfen auch bei der Fehlersuche in einer Kfz-Werkstatt. Testfahrer in der Breitenabsicherung sollen möglichst wenig Interaktion mit der Messtechnik haben, um sich auf das Fahren konzentrieren zu können. Die einzige Schnittstelle zum Fahrer sollte daher im Idealfall ein simpler Auslöseknopf mit Trigger-Funktion und Sprachaufzeichnung sein, der etwa im Cup Holder untergebracht wird.
Auch die Unterstützung einer geführten Fehlersuche in Werkstätten lässt sich mit modernen Datenloggern deutlich vereinfachen: Durch ein Expertensystem wird der vom Kunden beanstandete Fehler auf eine Gruppe von Schnittstellen eingegrenzt. Auf Basis dieser Information wird die Messkonfiguration erstellt und im Datenlogger gespeichert. Der Datenlogger wird in das Kundenfahrzeug eingebaut und der Kunde bekommt die o.g. Auslösetaste in den Cup Holder, welche er bei Auftreten des Fehlers betätigt. Mit den dann aufgezeichneten Daten sollte der Fehler schnell zu finden sein.
So praktisch es ist, dass nun auch Werktstattkunden Datenlogger nutzen können, birgt diese Möglichkeit aber auch Risiken: Immer mehr Fahrzeugdaten werden aus A2L-, FIBEX- und DBC-Importen in Konfigurationsdateien übernommen. Da diese Informationen jedoch in der Regel geheim sind, müssen sie entsprechend geschützt werden – besonders wenn der Logger in Kundenfahrzeugen liegt. Daher sollte ein Datenlogger auch Verschlüsselungsmöglichkeiten bieten.