Partnerschaft mit SiMa.ai

Trumpf: KI-Laser beschleunigen die Produktion

23. Juli 2024, 7:23 Uhr | Heinz Arnold
Richard Bannmüller, CTO von Trumpf Lasertechnik, und Harald Kröger, Vertriebsleiter und Leiter des Geschäftsbereichs Automotive von SiMa.ai, präsentieren den KI-Chip.
© Trumpf

Trumpf und SiMa.ai haben eine strategische Partnerschaft unterzeichnet, um schon in naher Zukunft mehrere Lasersysteme von Trumpf mit KI-Technologie auszustatten.

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Ziel ist es, KI-Chips und Software zur Verbesserung von Schweiß-, Schneid- und Markierprozessen zu entwickeln, um so die Laser effizienter anwenden zu können und die Produktion zu beschleunigen, beispielsweise die von Elektroautos. 

»KI hat für Trumpf eine hohe strategische Relevanz. Unsere Expertise bei Laserprozessen und in der Fertigung hilft uns, intelligente Software für die Produktion zu entwickeln. SiMa.ai ist der ideale Partner für diesen nächsten großen Schritt in Richtung intelligenter Industrielösungen«, sagt Richard Bannmüller, CTO von Trumpf Lasertechnik. 

Beide Unternehmen bringen ihre jeweilige Expertise in die Zusammenarbeit ein: Trumpf sein Laseranwendungs-Know-how und SiMa.ai seine »MLSoC«-Technologie (Machine Learning System on Chip). 

»Die rasante Beschleunigung von KI-Innovationen verändert die Art und Weise, wie Menschen neue Technologien nutzen können – die „MLSoC“-Technologie von SiMa.ai und die flexible Software zusammen mit dem Prozessverständnis von Trumpf ermöglicht KI-Systeme, die die Industrie voranbringen. In Kombination mit der fortschrittlichen KI-Software von Trumpf passt sich die softwarezentrierte Plattform von SiMa.ai für alle KI-Randbedingungen an jedes Framework, Netzwerk, Modell, jeden Sensor und jede Modalität an und ermöglicht es, die nächste Stufe der KI-gestützten Lasertechnologie zu erreichen«, sagt Harald Kröger, Vertriebsleiter und Leiter des Geschäftsbereichs Automotive von SiMa.ai. 

SiMa.ai hat sich zum Ziel gesetzt, eine durchgängige KI-Umgebung zu schaffen, von der Software bis zu den darauf optimierten KI-Chips. »Wir sehen uns als Solution-Architects, wir schmeißen den Interessenten nicht einfach einen KI-Chip über den Zaun und sie müssen sehen, wie sie sich damit zurechtfinden und wo sie die entsprechende Software für ihren jeweiligen Anwendungsfall herbekommen, um ihn erfolgreich in die Realität umsetzen zu können«, sagte Harald Kröger im Interview mit Markt&Technik Anfang dieses Jahres. Damals erklärte er, dass SiMa.ai mit vielen potenziellen Kunden in ernsthaften Gesprächen sei, auch mit Marktführern, konnte zu diesem Zeitpunkt aber noch keine Namen nennen.

Das Unternehmen SiMa.ai, mit Hauptsitz in San Jose, Kalifornien, und Büros in Stuttgart beschäftigt rund 200 Mitarbeiter. Edge-ML-Anwendungen, die vollständig auf dem Chip von SiMa.ai ausgeführt werden, weisen eine zehnfache Leistungs- und Energieeffizienz auf und bieten eine höhere Intelligenz für ML-Anwendungsfälle, die von Computer Vision bis zu generativer KI reichen. Bei Trumpf arbeiten weltweit rund 90 Mitarbeiter an KI, vor allem in der Produktentwicklung. 

Beschleunigte Produktion von Elektrofahrzeugen

Die Zusammenarbeit beider Unternehmen soll die komplexe Materialbearbeitung beschleunigen. Die leistungsfähigen, kompakten und energieeffizienten KI-Chips werden direkt in die Lasersysteme integriert. Die KI-optimierte Sensorik kann die Qualität des Laserschweißprozesses in Echtzeit überwachen und mehr als 3.000 Bilder pro Sekunde auswerten. In der Elektroautoproduktion soll die Echtzeit-Qualitätsprüfung beim Laserschweißen mit Hilfe von KI beispielsweise separate und aufwändige Prüfverfahren ersetzen. Darüber hinaus können die Batteriehersteller die Qualität ihrer Produktion in Echtzeit steigern und die Ausschussquote senken, was letztlich den Preis von Elektroautos für die Verbraucher senken könnte.

 


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