Fehlerspeicher

Steuergeräte effizient testen

26. März 2013, 17:56 Uhr | Von Martin Huck und Siegfried Beeh
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Effizienter Zugriff auf den Fehlerspeicher

Die beschriebene Abstraktionsebene wird beispielsweise mit dem Testwerkzeug CANoe in Kombination mit dem Test-Design-Werkzeug Test Automation Editor, beides Software von Vector Informatik, bereitgestellt. Sie unterstützen sowohl das UDS- als auch das KWP‑2000-Protokoll.

Mehrere Testfunktionen sind für Fehlerspeichertests vorgesehen und können:

  • einzelne Fehler-Codes mit ihren Umgebungsdaten auslesen, überprüfen und in einem Testprotokoll (Test Report) dokumentieren. Bei Bedarf können auch erlaubte Fehler-Code-Kombinationen beziehungsweise -alternativen angegeben werden.
  • alle Fehler-Codes mit einer bestimmten Statusmaske auslesen.
  • den Fehlerspeicher löschen.
  • die unterstützten Fehler-Codes auslesen.
  • den Status des Fehlerspeichers auslesen.

Die Anwendung der Testfunktionen im Test Automation Editor ist dabei intuitiv und die richtigen OEM-spezifischen Diagnosedienste werden automatisch von CANoe ausgewählt. Durch die automatische Auswahl sind die Testabläufe leichter für andere Steuergeräte wieder verwendbar und insgesamt einfacher zu erstellen. Der Anwender arbeitet somit sehr effektiv und kann sich auf die eigentlichen Testziele konzentrieren.

Bild 2 zeigt beispielhaft den Zugriff auf den Fehlerspeicher. Während der Ausführung wird der Fehlerspeicher des Steuergerätes unter Angabe der gewünschten DTC-Statusmaske abgefragt. In der Antwort, die ja viele verschiedene Fehler-Codes in beliebiger Reihenfolge enthalten kann, wird überprüft, ob der Fehler-Code P000004 gemeldet wurde. Wird dieser Fehler-Code gefunden, muss das Statusbit „Failed since last clear“ gesetzt sein. Jeder Fehler-Code besitzt Umgebungsdaten, wie anhand des Kilometerstandes in Bild 2 illustriert, und diese sind leicht überprüfbar.

Obwohl diese Testfunktion einen komplexen Ablauf steuert, ist deren Parametrierung einfach. In einer herkömmlichen Programmiersprache, ohne dedizierte Fehlerspeicherunterstützung, bedürfte es hingegen eines erheblichen Aufwandes, um die gleiche Funktion abzubilden.

Primäres Ziel ist und bleibt ein fehlerfreies und robustes Fahrzeug. Mit dem Fehlerspeicher lassen sich Fahrzeugprobleme frühzeitig erkennen und beseitigen. Darum sollte die korrekte Eigendiagnose mit dem Fehlerspeicher bereits während der Entwicklung durch umfangreiche Tests überprüft werden. Dieses Prüfen kann mit Test-Design- und Testausführungswerkzeugen auf einer intuitiven Abstraktionsebene unkompliziert und sehr effizient formuliert werden. So tragen Fehlerspeicher dazu bei, Fahrzeugprobleme zu erkennen, bevor sie im Alltag zu einer Autopanne führen. 

Bild 2. Testen des Fehlerspeichers mit dem Test Automation Editor.
Bild 2. Testen des Fehlerspeichers mit dem Test Automation Editor.
© Vector Informatik

  1. Steuergeräte effizient testen
  2. Testen der Fehlerspeicherfunktionen
  3. Effizienter Zugriff auf den Fehlerspeicher
  4. Die Autoren

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