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Prüfstand für den komplexen Steuergeräteverbund

8. Februar 2013, 8:54 Uhr | Katja Hahmann, Michael Schneider und Philipp Merkle
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Umgebungen simulieren und Tests automatisieren

Das Mux-System ist weiterhin daraufhin zu testen, ob es mit diversen Hardware-Änderungen einwandfrei arbeitet. Testinhalte sind unter anderem das Daten- und Diagnose-Routing zu den Sub-CAN- und Sub-LIN-Bussen des Mux-Systems. Ein besonderes Augenmerk ist auf den Test der Diagnosefunktionen zu richten: Die I/O-Kanäle des Mux-Systems erlauben eine flexible und vielfältige Konfiguration des Diagnoseverhaltens. Dementsprechend groß ist die Anzahl an Diagnosetestfällen. Allein zum Test der Fehler-Codes des Mux-Systems sind derzeit 1.000 der wichtigsten Testfälle umgesetzt. Die Varianz des Systems ermöglicht jedoch sogar mehr als das Zehnfache an Permutationen. Manuell ist diese Aufgabe nicht wirtschaftlich zu leisten. Mit dem VT System kann diese Prüfung nun innerhalb weniger Stunden automatisiert und dokumentiert werden.

Bild 2. VT-System als Komponentenprüfstand des Mux-Systems von EvoBus.
Bild 2. VT-System als Komponentenprüfstand des Mux-Systems von EvoBus.
© Vector Informatik

Die Komplexität und Vielfalt der Mux-Tests lässt sich nur durch eine konsequente Automatisierung der Testabläufe ökonomisch sinnvoll bewältigen. Das im 19‘‘-Industrieformat modular aufgebaute VT System ist für die charakteristischen Aufgaben der Testautomatisierung optimiert und ermöglicht Konfigurationen, angefangen vom kompakten Tischgerät mit sechs Einschüben bis hin zum großen HiL-System für das Testlabor (Bild 2). Das VT System realisiert eine umfassende Emulation der Steuergeräteumgebung hinsichtlich Ein- und Ausgangsbeschaltung sowie der Kommunikation auf den angeschlossenen CAN-/LIN-Bussen.

Der Hauptvorteil der Emulation besteht darin, dass sich das Verhalten von Fahrern, Fahrgästen, der Fahrzeugtechnik oder der sonstigen Umgebung reproduzierbar nachbilden lässt. Das Testen der Türsteuerung erfordert beispielsweise ein wiederholtes Betätigen des Druckknopfes zum Öffnen der Omnibustür zu genau definierten Zeiten. Statt einer manuellen Betätigung werden diese Aktionen durch das Testsystem ausgeführt; damit ist der zeitliche Ablauf sichergestellt und jederzeit reproduzierbar.


  1. Prüfstand für den komplexen Steuergeräteverbund
  2. Steuergeräteverbund aus bis zu neun Modulen
  3. Umgebungen simulieren und Tests automatisieren
  4. Skalierbares Testsystem ermöglicht individuellen Hardware-Aufbau
  5. Echtzeitfähigkeit durch modularen Systemaufbau
  6. CANoe als Front-end für Prüfstand
  7. Ausbau des EvoBus-Prüfstands geplant
  8. Die Autoren:

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