Die Komplexität des Isobus sowie die Vielfalt der am Markt verfügbaren Anbaugeräte lassen sich mit althergebrachten Entwicklungs- und Testmethoden nicht mehr rationell beherrschen. An ihre Stelle treten Entwicklungs-, Test- und Simulationswerkzeuge wie CANoe.ISO11783, die in allen Produktphasen für größtmögliche Kompatibilität zum Standard sorgen. Die Multibusfähigkeit des Werkzeugs erlaubt eine problemlose Darstellung und Interpretation von Isobus- und J1939-Botschaften in einem Trace-Fenster. Da das Werkzeug den vollen Isobus-Funktionsumfang abdeckt und stets auf dem aktuellen Stand ist, erzielt John Deere mit geringerem Zeit- und Personalaufwand eine bessere Testabdeckung. Gleichzeitig ist man in der Lage, nicht nur erweiterte Task-Controller-Funktionen zu testen, sondern jederzeit auch für neueste und künftige Entwicklungen des Isobus-Standards die Gegenstelle zu simulieren.
Interessant in diesem Zusammenhang ist der „Isobus Multiple Product Implement Simulator“ (Bild 3). Ein Multiple-Product-Anbaugerät ist beispielsweise eine Maissämaschine mit Unterfußdüngung. Dadurch ist es möglich, gleichzeitig zu säen und festen Dünger auszubringen. Die Vorteile liegen, neben der Zeitersparnis, in einer geringeren Bodenerosion, wenn der Traktor nur einmal statt mehrfach über das Feld fährt. Zur Testzeit im Frühjahr 2011 gab es noch keinen Anbaugerätehersteller, der solche Isobus-Maschinen auf dem Markt anbietet. Deshalb war das Unterstützen solcher Maschinen seitens des Task Controllers nur mit einer Simulation möglich. Auch das Potential der Simulationen ist mit der bloßen In-House-Anwendung längst noch nicht erschöpft. Wünschenswert aus Sicht der John-Deere-Mitarbeiter wäre es, wenn die Hersteller statt der unflexiblen, teueren und schwer zu reproduzierenden Hardware-Boxen die CANoe-Simulationen austauschen würden. Befürchtungen, damit sein Know-how preiszugeben, sind unbegründet, da es für die Simulationen völlig ausreichend ist, das Kompilat ohne den Source Code weiterzugeben.