Simulationen ersetzen unflexible und zeitintensive Praktiken beim Testen von Isobus-Task-Controllern

Neue Wege beim Testen

2. März 2012, 11:21 Uhr | Alexander Ostermüller und Peter Fellmeth
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Höhere Testabdeckung in kürzerer Zeit

Bild 2. Simulation von Traktor und Düngerstreuer in CANoe.IAO11783.
Bild 2. Simulation von Traktor und Düngerstreuer in CANoe.IAO11783.
© John Deere

Um beim Testen des Task Controller von den Anbaugeräteherstellern unabhängig zu sein, nutzen die Test-Ingenieure von John Deere vor allem die Simulationsmöglichkeiten des Werkzeugs (Bild 2). CANoe ist in der Lage, nicht nur einzelne Steuergeräte, sondern ganze Netzwerke zu simulieren. Denn Entwicklungen lassen sich nur vernünftig und realitätsnah testen, wenn das spätere Umfeld entweder bereits komplett vorhanden ist oder per Restbussimulation generiert wird. Im Fall des Task Controller sind Anbaugeräte in den verschiedensten Ausprägungen simulierbar. So kann John Deere völlig unabhängig von Fremdherstellern agieren und ist nicht mehr auf deren Hardware-Boxen angewiesen. Eine Hilfe bei der Definition von automatischen und wiederkehrenden Tests ist das inte­grierte Test Feature Set. Das System kann wahlweise als Test-Master fungieren oder sich in bestehende Testumgebungen einfügen. Zur Ansteuerung und Kommunikation mit anderen Werkzeugen stehen Schnittstellen wie COM oder .NET zur Verfügung.

Eine wesentliche Erleichterung stellt für John Deere die Flexibilität der Simulationen dar, wie das Beispiel der Teilbreitensteuerung zeigt: So lässt sich etwa die Art und Größe von Arbeitsmaschinen ohne nennenswerten Aufwand variieren und nachprüfen, ob der Task Controller auch mit 16 statt acht Sektionen umgehen kann. Ebenso sind Anbaugeräte definierbar, deren Sektionen nicht streng nebeneinander, sondern versetzt hintereinander angeordnet sind. Da CANoe.ISO11783 den Standard umfassend und vollständig repräsentiert, erreicht der Landmaschinenspezialist in kürzerer Zeit eine höhere Testabdeckung. Das gilt insbesondere auch für Anwendungssituationen, die von den Hardware-Boxen nicht beziehungsweise teilweise nicht unterstützt werden. Dazu gehören Tests mit intelligenter Steuerung der Fahrgeschwindigkeit, die Überprüfung auf korrekte Handshakes oder das Simulieren von Fehlern, etwa indem ein Anbaugerät keine Bereitschaft für die Teilbreitensteuerung signalisiert.

Im Technologie- und Innovationszentrum von John Deere dient CANoe.ISO11783 nicht nur zur Simulation von fremden Arbeitsmaschinen, sondern auch zur eigenen Steuergeräteentwicklung. Für die Tests lässt sich wahlweise die echte Traktor-Hardware verwenden oder diese ebenfalls simulieren. Da es vom Task Controller manchmal mehrere Versionen gibt, die alle zu testen sind, ermöglichen hier Simulationen ein schnelles Umschalten zwischen verschiedenen Varianten. Einen weiteren Vorteil bietet CANoe bei verteilten Entwicklungsarbeiten an verschiedenen Standorten. Die Simulationskonfigurationen können per E-Mail schnell und komfortabel zwischen verschiedenen Abteilungen ausgetauscht oder zu den Kollegen in die USA geschickt werden.


  1. Neue Wege beim Testen
  2. Isobus-Kompatibilität und -Konformität haben oberste Priorität
  3. Vom Hofrechner bis zur automatischen Teilbreitensteuerung
  4. Der Task Controller als Schnittstelle zur Gerätesteuerung
  5. Effizientere Testmethode gesucht
  6. Höhere Testabdeckung in kürzerer Zeit
  7. Zukünftige Anforderungen abdecken
  8. Die Autoren:

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