Pajarito Powder

Wasserstoff kostengünstig erzeugen und nutzen

22. Mai 2023, 13:30 Uhr | Iris Stroh

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Pajarito Powder

Pajarito Powder ist ein Venture-finanzierter Hersteller von fortschrittlichen Katalysatoren für Polymerelektrolyt- (PEM-) und alkalische Brennstoffzellen und Elektrolyseure. Das Unternehmen mit Sitz in Albuquerque, New Mexico, USA, wurde 2012 gegründet und stellt eine Reihe von Katalysatorprodukten her und nutzt dafür eigene Patente sowie Lizenzen der University of New Mexico, dem Los Alamos National Laboratory und dem Institut National de la Recherche Scientifique. Seit September 2022 ist der belgische Markt- und Technologieführer für Stahldrahtverarbeitung und Beschichtungstechnologien Bekaert am Start-up Pajarito Powder beteiligt. Dazu kommen noch Hyundai Motor Group, Verge Fund, Omphalos Venture Partners als Investoren sowie weitere Privatinvestoren.

Das Unternehmen produziert folgende Produkte:

Engineered Catalyst Supports (ECS) – dabei handelt es sich um fortschrittliche Katalysatorträgermaterialien für den Einsatz in Brennstoffzellen und (in einigen) Elektrolyseuranwendungen. Durch den Einsatz geschützter Methoden und Materialien verbessern die Produkte von Pajarito Powder die Leistung von Brennstoffzellen, verlängern die Lebensdauer und senken die Kosten von Brennstoffzellen für die anspruchsvollsten Anwendungen, einschließlich Brennstoffzellenfahrzeugen für den Schwerlastbetrieb. ECS besteht aus kostengünstigen, weithin verfügbaren Materialien, die mit dem patentierten VariPore-Verfahren wirtschaftlich in großem Maßstab hergestellt werden. ECS-Materialien ermöglichen eine hochspezifische Katalysatorleistung (Aktivität) von Platin (und Platinlegierungen) bei gleichzeitig hoher Beständigkeit gegen Kohlenstoffkorrosion (Haltbarkeit) und Platindispersion (Stabilität). Die überragende PGM-Haftung (Platin Group Metals) ist eine grundlegende Eigenschaft dieser Materialien, die gleichzeitig eine erhebliche Verbesserung der Gesamtleistung des Katalysators ermöglicht.

PGM-Katalysatoren unter Verwendung von ECS - das Unternehmen entwirft, entwickelt und fertigt fortschrittliche Katalysatoren unter Verwendung der eigenen ECS-Varianten (Engineered Catalyst Supports) mit variablen intrinsischen Eigenschaften, die auf spezifische Kundenanforderungen zugeschnitten sind, wie z. B. hoch graphitierte oder mesoporöse und metadotierte Materialien mit mittlerem Graphizitätsgrad. Komplette Katalysatorlösungen beinhalten Fortschritte bei der PGM-Abscheidung und nutzen die intrinsischen Fähigkeiten des ECS-Materials, um die Haltbarkeit und Leistung des Katalysators zu verbessern.

Engineered Electrolyzer Catalyst (EEC) – Pajarito Powder entwickelt und fertigt außerdem Elektrolyseur-Katalysatoren für eine Reihe von chemischen Verfahren und Anwendungen. PEM-Materialien für die Anode zeichnen sich durch Iridium-reduzierende Verfahren aus, die eine hohe Oberfläche und einen geringeren PGM-Bedarf ermöglichen. Bei den PEM-Kathodenmaterialien werden PGM-Legierungen auf dem von Pajarito Powder entwickelten Katalysatorträger verwendet, um eine bessere PGM-Nutzung und Haltbarkeit zu erreichen. Zu den in der Entwicklung befindlichen AEM-Materialien gehören kostengünstige, PGM-arme Materialien wie PbRuOx für die Anode und völlig PGM-freie Lösungen wie NiFeOx und LaSrCo. Auf ähnliche Weise bieten Nickellegierungen auf ECS als Kathode äußerst haltbare Katalysatoren mit einer PGM-freien Lösung.

Precious-Metal-Free Catalyst (PMF) – die weltweit führenden kommerziellen edelmetallfreien Katalysatoren des Unternehmens bieten eine kostengünstige Lösung für Anwendungen mit niedriger und mittlerer Leistungsdichte, wie z. B. stationäre oder Notstromversorgung, KWK und Abwasserbehandlung. PMF-Materialien bieten zudem das Potenzial, bei entsprechender Komponenten-, Stack- und Systemoptimierung, langfristig Edelmetalle in Brennstoffzellen-Katalysatoren zu ersetzen. Hergestellt mit dem firmeneigenen VariPore-Prozess, erreichen Pajarito-Powder-PMF-Katalysatoren eine beispiellose Aktivität, Stabilität und angemessene Haltbarkeit unter realen Betriebsbedingungen, und das alles zu Material- und Produktionskosten, die drastisch niedriger sind als bei platinbasierten Katalysatoren.