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So wird Vehicle to Grid Realität

30. Mai 2022, 9:00 Uhr | Autor: Rajkumar Ravindranathan, Redaktion: Irina Hübner
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Anwendungsfall Elektromobilität

Die europäische Energieversorgung basiert heute zu großen Teilen auf Wechselstrom. Gleichspannungsnetze sind bislang hauptsächlich aus der Industrie oder von Straßen- und U-Bahnen bekannt. Doch mit dem Wechsel von fossilen auf erneuerbare Energiequellen und der Elektrifizierung des Mobilitätssektors kommen Gleichspannungsnetze ins Spiel: Energiespeichersysteme und auch Elektroautos werden üblicherweise mit Gleichstrom geladen.

Beim Laden zu Hause oder in der Stadt muss der eingehende Wechselstrom aus dem Stromnetz durch einen im Fahrzeug installierten Wandler in Gleichstrom umgewandelt werden, bevor er in die Batterie fließen kann. Die meisten Elektroautos können so mit maximal 11 kW (AC) laden, einige Modelle schaffen auch 22 kW. Demgegenüber stehen heute DC-Ladeleistungen von weit über 200 kW. In diesem Fall sind größer dimensionierte Wandler in der Ladesäule eingebaut und ermöglichen so eine höhere Ladeleistung, einen höheren Wirkungsgrad und ein schnelleres Laden.

 

DAB in DC-Netzanwendungen
  • Die DAB-Topologie kann in Gleichstromnetzen eingesetzt und auch in konventionelle Wechselstromverteilungsnetze integriert werden, indem sie mit Wechselstrom-Gleichstrom-Frontend-Wandlern verbunden wird.
  • Die Bidirektionalität und das inhärente Soft-Switching macht die DAB-Technik ideal für Hochleistungsanwendungen mit vorwärts und rückwärts gerichteten Leistungsflüssen.
  • Die Instabilitätsprobleme in Netzwandlern zu verbessern, die durch konstante Leistungslast und dynamische Wechselwirkungen zwischen mehreren an das Netz angeschlossenen Wandlern verursacht werden, lassen sich verbessern.
  • Betrieb unter verschiedenen Lastbedingungen mit fortschrittlichen Regelstrategien möglich.
  • Galvanische Isolierung und effektive Leistungsumwandlung.
  • Verbindung mit verschiedenen DC-Quellen wie PV, DC-Mikronetzen und Batteriespeichersystemen (BESS) möglich.

 

Bidirektionale Wandler von LTTS können aufgrund ihres modularen Aufbaus sowohl im Fahrzeug als auch in der Ladestation verbaut werden, vom High-Power-Charging(HPC)-Lader über die DC-Wallbox bis zum AC/DC-Wandler im Fahrzeug. Insbesondere bei HPC-Ladern spielt der Wirkungsgrad eine große Rolle. Ein Verlust von nur einem Prozent bei einer 150-kW-Ladestation entspricht 1500 W, die als Wärme abgeführt werden müssen.

Elektrofahrzeuge stellen eine große Chance für das Transportsegment dar und wecken zunehmend das Interesse der Bevölkerung. Der erste Schritt bei der Planung für eine EV-Zukunft ist der Aufbau von Kapazitäten in den Schlüsselbereichen der Elektromobilität wie der Ladeinfrastruktur. Hier besticht die DAB-Technologie nicht nur durch ihre Modularität und Skalierbarkeit, sondern auch durch ihre hohe Effizienz und ist damit essenziell für die Verwirklichung von High-Tech-Visionen wie »Vehicle to Grid« (V2G) oder »Vehicle to Home« (V2H).

 

 

 

 

Der Autor

Rajkumar Ravindranathan, LTTS.
Rajkumar Ravindranathan, LTTS.
© L&T Technology Services

Rajkumar Ravindranathan
ist Chief Business Officer bei L&T Technology Services. Als erfahrener Business Leader unterstützt er Kunden bei der digitalen Transformation und stellt dabei Nachhaltigkeitsziele in den Mittelpunkt. In seiner aktuellen Position berät er bei der Umsetzung der digitalen Transformation in verschiedenen Branchen wie Mobilität, Fertigung, Konsumgüter, Öl und Gas, medizinische Geräte und Telekommunikation. Zuvor war er Leiter der Bereiche IoT, Industrie 4.0 und Engineering Services in den Regionen EMEA, APAC und LATAM bei einem führenden Unternehmen für Technologiedienstleistungen. Er hat einen MBA von der Columbia Business School, New York, und einen Bachelor in Elektronik.


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