Tillmetz ist der Meinung, dass sich Deutschland bei der Fertigung der Schlüsseltechnologie Batterie für Elektrofahrzeuge noch am Anfang befindet. Deshalb ginge es in den nächsten Jahren darum, hier eine durchgängige Wertschöpfungskette mit einer starken Zulieferindustrie zu etablieren.
Bis heute dominieren die asiatischen Batteriehersteller den Markt. Tillmetz: „An den künftigen Umsätzen sollte das Automobil-Land Deutschland angemessen partizipieren, um seine weltweite Spitzenposition weiterhin behaupten zu können. Neben den ökonomischen Aspekten sind die technologischen Herausforderungen zu bewältigen. Hier ist die optimale Abstimmung zwischen Batterie und Fahrzeug von entscheidender Bedeutung. Diese Erkenntnisse führen zu niedrigeren Kosten, verbesserter Reichweite und Zuverlässigkeit und damit zu entsprechenden Marktvorteilen."
Aus seiner Sicht sind neue Aktivmaterialien für Lithium-Ionen-Zellen der Schlüssel zu höheren Energiedichten und damit größeren Reichweiten. Diese Materialien müssen ihre Qualität in realen Zellen, wie sie im Fahrzeug zum Einsatz kommen, unter Beweis stellen. Das ist seiner Meinung nach nur machbar mit einem umfassenden Know-how zu Technologie und Fertigung von Lithium-Ionen-Zellen. Deshalb errichtet das Forschungsinstitut ZSW derzeit mit Unterstützung des BMBF und des Landes BW eine Forschungsproduktionslinie. In enger Kooperation mit Partnern aus Industrie und Forschung sollen hier die notwendigen Kompetenzen konsequent aufgebaut werden. "Die neue Anlage wird 2014 in Betrieb gehen. Dann können wir das Zusammenspiel von Materialien, Zell-Design und Herstelltechnologie in Bezug auf Qualität und Herstellkosten analysieren", sagt Tillmetz. "Damit haben wir die Chance, den Aufbau der Zulieferindustrie für Elektrofahrzeuge in Deutschland voranzutreiben."