Power Management

48 Volt als Standard für Mikrohybride?

6. Juni 2014, 10:29 Uhr | Davide Giacomini
Auf dem Weg zu 48 V unterstützt International Rectifier Automobilhersteller und Zulieferer mit Mehrphasen-Digitalreglern.
© International Rectifier

Die europäischen Automobilhersteller und ihre Zulieferer bemühen sich um die Entwicklung eines kostengünstigen und effizienten Spannungsreglers, der eine Umstellung auf die 48-V-Batterie ermöglicht. In einem Mikrohybriden kann eine derartige Umstellung durchaus sinnvoll sein, schließlich ermöglicht eine 48-V-Lithium-batterie eine wesentlich schnellere Wiederaufladung sowie eine höhere Energiespeicherung pro kg.

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In den späten 90er Jahren scheiterte der Versuch, das Bordnetz auf 42 V umzustellen. Damals war das einzige Argument für den Übergang auf eine höhere Batteriespannung die Verkleinerung von Verdrahtung und Geräten, wenn einige Funktionen – statt ausschließlich hydraulisch – voll elektrisch durchgeführt würden. Diese Vorteile reichten jedoch nicht aus, um den Aufwand zu rechtfertigen, alle mechanischen und mit 12 V betriebenen Geräte auf einen 42-V-Betrieb umzustellen.
In Mikrohybriden ist es weitaus sinnvoller, diese Umstellung voranzutreiben. Denn die 48-V-Lithiumbatterie ermöglicht eine wesentlich schnellere Wiederaufladungszeit sowie eine höhere Energiespeicherung pro kg, wodurch mehr Energie zur Verfügung steht. Dadurch lassen sich Fahrzeugfunktionen, die viel Strom verbrauchen, wie Servolenkung, Starter-Generator oder Pumpen zur Bremsunterstützung, elektrifizieren und vereinfachen. Sogar die Energie für das Einparken und das Fahren in Reisegeschwindigkeit lässt sich aus der 48-V-Spannung gewinnen.
Das heißt aber auch, dass die 48-V-Leitung immer zur Verfügung stehen muss und der Hauptgenerator die 48 V direkt liefert, während die für Anwendungen wie Radio, Infotainment und Instrumententafel benötigten 12 V von einem DC/DC-Wandler generiert werden müssen.
Derzeit sind dafür zwei Strategien denkbar:

  • Ein dezentralisierter 48-V/12-V-Regler, wobei jede 12-V-Versorgung lokal generiert und keine zusätzliche 12-V-Batterie benötigt wird oder
  • ein zentraler 48-V/12-V-Regler mit oder ohne zusätzlichen 12-V-Blei-Akku.

Die Branche tendierte bislang in Richtung der zweiten Lösung. Meist ist auch die 12-V-Batterie noch vorhanden, und in diesem Fall muss der Spannungsregler den bidirektionalen Energiefluss auf einem Leistungspegel von 300 W bis hin zu 3 bis 5 kW verarbeiten. Das ist nicht mit einer einfachen Einphasen-Topologie zu bewerkstelligen, sondern macht eine Mehrphasen-Konfiguration erforderlich.
Hier kommt das Automotive-Digital-Multiphase-Produktportfolio von International Rectifier zum Einsatz, das die Probleme der Implementierung löst, die mit einer Mehrphasen- und bidirektionalen Lösung auf diesem Mittelspannungspegel verbunden sind.


  1. 48 Volt als Standard für Mikrohybride?
  2. Neue Architektur
  3. Herausforderung der Architektur
  4. Spannungsbereiche und Strommessung
  5. Batteriespannungshub und Ladestrom
  6. Lösungen
  7. Der Autor

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