Aus diesen Gründen sollen die angekündigten Investitionen zwischen den Geschäftsjahren 2014 und 2017 zu erheblichen Überkapazitäten führen, insbesondere in den USA und in Japan. Im Falle dessen, dass die angekündigten Investitionen umgesetzt werden, soll die installierte Kapazität bereits im Jahr 2015 doppelt so hoch sein wie die prognostizierte Nachfrage. Hinzu kommt, dass noch gar nicht alle Investitionen bereits bekannt sind - so werden nicht angekündigte Investitionen großer Anbieter zu weiteren Überkapazitäten führen, und Subventionen auf nationaler Ebene ebenfalls zusätzliche Investitionen nach sich ziehen.
Dazu kommt, dass ein hoher Forschungs- und Entwicklungsaufwand sowie hohe Investitionsausgaben nötig sind, um die Kosten rasch zu senken: 50 - 100 Mio. Euro für eine neue chemische Zusammensetzung der Akkuzelle, 350 Mio. Euro für eine Produktionsanlage mit einer Kapazität von 100.000 Stück. »Daher werden nur sechs bis acht global tätige Akkuhersteller die kommenden fünf bis sieben Jahre überleben«, prognostiziert Bernhart. »Die kritische Größe wird im Jahr 2015 bei einem Umsatzvolumen von rund 600 Mio. Euro liegen«.
Die westlichen Regierungen müssen also handeln, wenn sie diese Zukunftstechnologien nicht an Asien verlieren wollen. Zugleich benötigen Akkuanbieter eine gut definierte Strategie, um schnell Marktanteile zu gewinnen und ihr Fortbestehen zu sichern. Zu guter Letzt sollten Anleger sich der massiven Investitionsrisiken in diesem Segment bewusst sein. »Die Risikofaktoren häufen sich. Aber bei einem umsichtigen Management werden Elektroantriebe weiterhin ein profitabler Zukunftsmarkt sein«, resümiert Berhart.