Neue R-Car-Automotive-SoCs

System-on-Chips für Fahrerassistenzsysteme der Einstiegsklasse

27. September 2024, 11:46 Uhr | Irina Hübner
© Renesas

Renesas ergänzt seine R-Car-Familie um System-on-Chips für den ADAS-Massenmarkt. Die R-Car-V4M-Serie und die erweiterte R-Car-V4H-Serie überzeugen durch robuste KI-Funktionen und eine hoch-performante CPU-Leistung bei einem ausgewogenen Verhältnis von Rechenleistung und Leistungsaufnahme.

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Mit ihrer herausragenden TOPS/Watt-Leistung und den energieoptimierten Funktionen adressieren die neuen R-Car-Bausteine kostensensitive ADAS-Anwendungen der Einstiegsklasse wie intelligente Frontkamerasysteme, Surround-View-Systeme, automatische Einpark- und Fahrerüberwachungshilfen.

Skalierbares ADAS-Portfolio

Die neue Serie R-Car-V4M basiert auf der 7-nm-Fertigungstechnologie der leistungsstarken R-Car-V4H-Serie. Zu ihren Merkmalen zählen eine Deep-Learning-Leistung von bis zu 17 TOPS sowie eine Hochgeschwindigkeits-Bildverarbeitung und präzise Objekterkennung mit On-Board-Kameras, Radar und LiDAR. Mit den neuen R-Car-V4M- und R-Car-V4H-Bausteinen können Kunden nun aus einem skalierbaren ADAS-Portfolio von Renesas die am besten geeignete SoC-Option auswählen. Die Bausteine sind pin-/und softwarekompatibel zu bestehenden R-Car-Produkten innerhalb der gleichen Serie. Dies ermöglicht es OEMs und Zulieferern, bestehende Software-Systeme wiederzuverwenden und somit die Entwicklungskosten zu reduzieren.

25.000 DMIPS für den Echtzeitbetrieb

Die Serien R-Car V4M und R-Car V4H verfügen über bis zu vier Arm-Cortex-A76-Cores mit einer Leistung von bis zu 81.000 DMIPS für die Anwendungsverarbeitung. Zudem sind sie mit drei Arm Cortex-R52-Lockstep-Cores ausgestattet, die eine Leistung von bis zu 25.000 DMIPS für den Echtzeitbetrieb erreichen. Dank ihres hochintegrierten Designs und modernster Fertigungstechnologie sind diese mit einer Leistung von 9 TOPS/Watt besonders energieeffizient. In einer typischen Smart-Kamera mit vollem Funktionsumfang und einem 8-Megapixel-Sensor benötigt der R-Car V4M etwa 5 Watt – 50 Prozent weniger als vergleichbare Bausteine auf dem Markt.

Level-1- und Level-2-Angebot für den Massenmarkt

»Wir bauen unser ADAS-Angebot kontinuierlich aus, um die steigende Nachfrage nach Level-1- und Level-2-ADAS-Lösungen für den Massenmarkt zu bedienen«, erklärt Aish Dubey, Vice President & General Manager, High Performance Computing SoC Business Division bei Renesas. »Gleichzeitig entwickeln wir unsere neuen R-Car-SoCs der 5. Generation, die unser Angebot in den Segmenten ADAS, Cockpit, Gateway und Infotainment weiter stärken werden. Unser Ziel ist es, das umfassendste Angebot an Automotive-Embedded-Prozessorlösungen für alle Fahrzeugklassen – vom Einstiegs- bis zum Luxusmodell – unter unserer RoX-Entwicklungsplattform bereitzustellen.«

Plattform R-Car Open Access (RoX) für die SDV-Entwicklung verfügbar

Automobilingenieure, die mit den Serien R-Car V4M und R-Car V4H entwickeln, können die neuesten Funktionen der kompletten Software-Defined-Vehicle-Entwicklungsumgebung von Renesas nutzen. Die neu eingeführte SDV-Plattform R-Car Open Access (RoX) integriert wesentliche Hardware, Betriebssysteme (OS), Software und Tools, die für eine zügige Entwicklung von Fahrzeugen der nächsten Generation mit sicheren und fortlaufenden Software-Updates erforderlich sind.

RoX bietet OEMs und Tier-1-Zulieferern die Flexibilität, eine breite Palette skalierbarer Applikationen in einer virtuellen Umgebung zu entwickeln. Dies umfasst ADAS-, IVI-, Gateway- und domänenübergreifende Integrations-Systeme sowie Body-Control-, Domain- und Zone-Control-Anwendungen. Die Plattform wird mit einem Software Development Kit (SDK) sowie AI Workbench ausgeliefert. Damit können Entwickler ihre Modelle validieren, optimieren sowie ihre Anwendungen testen – und das alles in der Cloud.

Die Hauptmerkmale der SoC-Serien R-Car V4M und R-Car V4H

  • Bis zu vier Arm-Cortex-A76-Kerne für die Anwendungsverarbeitung
  • Bis zu drei Arm-Cortex-R52-Lockstep-Kerne zur Unterstützung des ASIL-D-Echtzeitbetriebs ohne externe MCUs
  • Dedizierte Deep-Learning- und Computer-Vision-IP
  • 3D-Grafikprozessor (GPU)
  • Bildsignalprozessor (ISP) mit paralleler Verarbeitung für maschinelles und menschliches Sehen
  • Image Renderer (IMR) zur Korrektur von Fish-Eye-Verzerrungen oder für andere mathematische Operationen
  • Geringe Leistungsaufnahme
  • Schnelles Hochfahren der Kameraanzeige (weniger als 1 Sekunde)
  • Erweiterbare Speichergröße AUTOSAR-Software-Partition
  • Dedizierte Automotive-Schnittstellen: CAN, Ethernet AVB, TSN und FlexRay
  • Stückliste (BOM) optimiert für NCAP, GSR2, L2+ mit Single-Chip-SoCs; keine externen MCUs erforderlich
  • Skalierbarkeit über die gesamte R-Car-Familie
  • Spezielle Power-Management-ICs (PMICs) und Leistungstransistoren verfügbar

Verfügbarkeit der R-Car-SoCs

Renesas bemustert derzeit führende Automobilhersteller mit Bausteinen der Serien R-Car V4M und R-Car V4H. Die Massenproduktion ist für Q1/2026 geplant.


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