Hochauflösende Scheinwerfersysteme mit adaptiver Fahrlichtsteuerung werden zweifellos einen neuen Trend bei Scheinwerfern und neue Standards bei Sicherheit und Komfort setzen. Diese Systeme erfordern allerdings Elektroniklösungen direkt im oder am Scheinwerfer, mit hoher Performance unter automobilen Randbedingungen – eine Anforderung, bei der Standard-Grafikcontroller an ihre Grenzen kommen. Außerdem werden DC/DC-Wandler zur Versorgung der Lichtquellen benötigt, die auch bei hohen Ausgangsleistungen eine hohe Effizienz bieten.
Leistungsfähige Automotive-Mikrocontroller wie Aurix der zweiten Ge¬neration (TC3xx) mit ausreichender Rechenleistung sind für raue Umgebungsbedingungen ausgelegt. Sie erfüllen die Vorgaben der E/E-Architektur und der Software-Implementierung im Fahrzeug und bieten bewährte Schnittstellen. Der Einsatz eines Standard-Automotive-Mikrocontrollers bietet aber noch einen weiteren Vorteil. Auf Basis der Diagnosedaten der Lichtquelle kann der Mikrocontroller Algorithmen bereitstellen, um das System sicher vor Überhitzung und Beschädigung betreiben zu können. Das kann durch direkte Messungen oder thermische Modellierung parallel zur Ansteuerung der Lichtquelle erfolgen.
Literatur + Links
[1] Presseerklärung zur Vorstellung des Eviyos Prototypen, OSRAM OS, 25.09.2017.
https://www.osram.de/os/press/press-releases/eviyos_led_prototype_revolutionizes_smart_headlights.jsp
[2] Groetsch et al.: Integrated High Resolution LED Light Sources in an AFS/ADB Headlamp, 11. International Symposium on Automotive Lighting, ISAL 2015.
[3] Liebetrau et al.: Ein neuer Ansatz für hochauflösende Pixelscheinwerfer, VDI Bericht 2249, 17. Internationaler Kongress ELIV, 2015.
[4] Klemmer: New concepts for cost optimized automotive headlamp electronic based on Infineon Litix Power and Power Flex DC/DC LED drivers, IQPC Intelligent Automotive Lighting Congress, 2017.
Die Autoren
Matthias Marquardt
ist Field Application Engineer für die 32-bit Multicore-Mikrocontrollerfamilie Aurix bei
Infineon Technologies im Geschäftsbereich Automotive. Sein Arbeitsschwerpunkt sind Fahrerassistenzsysteme zum automatisierten Fahren – Radar, Lidar, Sensorfusion – und adaptive Lichtsysteme.
Dipl.-Ing. Thomas Liebetrau
arbeitet als Lead Principal Engineer Automotive Body Systems bei Infineon Technologies im Geschäftsbereich Automotive und beschäftigt sich mit der Analyse von Markttrends und Systemanforderungen für neue Halbleiterprodukte in der Karosserieelektronik.