Siemens Blitzatlas

Wo die meisten Blitze in Deutschland einschlagen

24. Juli 2019, 13:03 Uhr | Karin Zühlke
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Schweinfurt ist Blitz-Hauptstadt 2018

Die unterfränkische Stadt Schweinfurt ist Blitz-Hauptstadt Deutschlands 2018 und folgt damit auf den oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen, der 2017 an der Spitze lag. Der Blitz-Informationsdienst von Siemens (BLIDS) registrierte dort im vergangenen Jahr 5,0 Blitzeinschläge pro Quadratkilometer. An zweiter und dritter Stelle folgen der Landkreis Rheinisch-Bergischer Kreis in Nordrhein-Westfalen mit 4,0 Erdblitzen pro Quadratkilometer und der oberbayerische Landkreis Weilheim-Schongau mit 3,7. Die geringste Blitzdichte verzeichneten die Städte Kiel, Potsdam, Schwerin und der Landkreis Lüchow-Dannenberg mit jeweils 0,2. Saarbrücken führt mit 3,0 Blitzen pro Quadratkilometer die Liste der Landes-Hauptstädte an. Das Saarland war 2018 das Bundesland mit den meisten gemessenen Erdblitzen pro Quadratkilometer, am wenigsten blitzte es in Mecklenburg-Vorpommern. Insgesamt ermittelte BLIDS mit 446.000 Einschlägen erneut einen vergleichsweise niedrigen Stand an Blitzereignissen, wenn auch gegenüber dem Vorjahr und dem Rekord-Tiefstand von 2016 mit rund 432.000 gemessenen Blitzen eine Steigerung von 3,2 Prozent erzielt wurde. 
 
Der Blitz-Informationsdienst von Siemens nutzt rund 160 verbundene Messstationen in Europa und betreut das Messnetz in Deutschland, der Schweiz, Großbritannien, Benelux, Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Dank der präzisen Messtechnik können die Sensoren problemlos im Abstand von 350 Kilometern aufgestellt werden, was die Installations-, Betriebs- und Wartungskosten erheblich reduziert. „Mit der aktuellen Software können wir bis auf 50 Meter genau ermitteln, wo gerade ein Blitz eingeschlagen hat“, sagt Stephan Thern. Seit 1991 analysiert Siemens die registrierten Blitze und sendet umgehend Warnhinweise an die Gewitteralarm-Kunden – zum Schutz von Menschen, Technik und Infrastruktur. 
 
2018 lag der Durchschnittswert für Deutschland bei 1,3 registrierten Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer. Damit liegt es im Vergleich der Nachbarländer im Mittelfeld. Die gemessenen Blitzdichten in ganz Europa reichen von 0,04 (Irland) bis 7,7 in Kroatien. Damit bleibt nach Slowenien im vergangenen Jahr Südosteuropa weiterhin die blitzreichste Gegend des Kontinents. Zu den europäischen Ergebnissen tragen verschiedene Blitzdienstanbieter in den einzelnen Ländern bei. „Dass ein homogenes, europäisches Messnetz – trotz von Land zu Land differierender Normen – zur Verfügung gestellt werden kann, ist das Resultat der hervorragenden Zusammenarbeit und Abstimmung der verschiedenen Wetter- und Messdienste in ganz Europa“, sagt Thern. „Damit kann den Kunden und Nutzern eine gleichwertige Qualität der Messdaten angeboten werden.“
 
Unter  www.blids.de können sich Privatpersonen und Kunden mit dem kostenlosen BLIDS-Spion schnell über Blitzeinschläge informieren.

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