1. Die Plattform Industrie 4.0 entwickelt konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen und Politik
„Damit Systeme fehlerfrei miteinander kommunizieren können, spielen global verbindliche Standards und Normen eine zentrale Rolle. Mit unserem Referenzarchitekturmodell RAMI 4.0 ist uns in Deutschland, aus der Plattform Industrie 4.0 heraus, ein wichtiger Schritt nach vorn gelungen“, so Prof. Dr. Siegfried Russwurm, CTO und Vorstand der Siemens AG sowie Mitglied der Leitung der Plattform Industrie 4.0, beim Zukunftsdialog auf der Hannover Messe. „RAMI setzt einen Rahmen, der die horizontale und vertikale IT-Integration sowie den Produkt- und Produktionslebenszyklus erstmals ganzheitlich adressiert und in eine eigene DIN-Spezifikation einbringt. Das ist ein wichtiger Beitrag für die internationale Normung – ‚made in Germany‘.“ RAMI 4.0 fasst die wesentlichen technologischen Elemente der Industrie 4.0 in einem Modell zusammen und bietet Unternehmen aus verschiedenen Branchen eine einheitliche Orientierung.
Auch das Thema Bildung und Qualifizierung 4.0 war zentrales Thema. Beim Dialog der Sozialpartner diskutierten Unternehmensvertreterinnen und -vertreter sowie Betriebsräte über die Handlungsbedarfe.
„Durch die Arbeit der Plattform Industrie 4.0 ist es auch gelungen, den lange rein technikzentrierten Diskurs zur Digitalisierung für Fragen der Arbeitswelt und Beschäftigung zu öffnen. Unser Ziel ist, die Potenziale der Digitalisierung zu nutzen, um den Mensch in den Mittelpunkt zu stellen. Dazu gehört auch die Arbeit an einer neuen, den Herausforderungen der Zukunft angepassten Bildungs- und Qualifizierungspolitik. Nur mit Bildung 4.0 wird Industrie 4.0 zur Chance für Unternehmen und Beschäftigte, sie ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Beschäftigungspolitik der Zukunft. Die Mitbestimmung ist für die Gestaltung eines solchen Angebots von zentraler Bedeutung“, so Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall und Leitungsmitglied der Plattform Industrie 4.0.
2. Aus dem Netzwerk Plattform Industrie 4.0 entstehen neue Initiativen
Die Plattform Industrie 4.0 ist ein agiles Netzwerk für neue Ideen, das auch Initiativen seiner Mitglieder außerhalb der Plattform anstößt. Reinhard Clemens, Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom AG und Leitungsmitglied in der Plattform Industrie 4.0 betonte, dass die Plattform Industrie 4.0 besonders den Praxistransfer im Blick habe: „Sie wirkt maßgeblich bei der Entstehung neuer Angebote mit. So ist der Verein Labs Network Industrie 4.0 von Unternehmen und Verbänden aus der Plattform Industrie 4.0 entstanden. Das Ziel: der Breite der Unternehmen den praktischen Einstieg in das Thema Industrie 4.0 zu erleichtern.“ An ihn können sich KMU wenden, die beispielsweise neue Technologien testen wollen. Ergänzt wird dies durch das „Standardization Council Industrie 4.0“, das zur HANNOVER MESSE von Akteuren der Plattform Industrie 4.0 heraus initiierte wurde. Es wird maßgeblich dazu beitragen, Standardisierungsprozesse zu beschleunigen und dabei auch den Mittelstand mitzunehmen.
3. Deutschland und die Plattform Industrie 4.0 sind als internationaler Partner gefragt
Internationale Kooperationen sind für Industrie 4.0 wichtig, wie dies insbesondere beim Thema Standardisierung deutlich wird. Die Kooperationen mit dem Industrial Internet Consortium (IIC) und den Ländern China, Japan und Frankreich werden hier zu guten Lösungen beitragen.
4. Praktische Unterstützung von Unternehmen
- Die Online-Landkarte Industrie 4.0 (www.plattform-i40.de/I40/Landkarte) mit rund 250 Anwendungsbeispielen zeigt, wo Industrie 4.0 schon heute in der Praxis angewandt wird.
- Die neue Online-Bibliothek Industrie 4.0 (www.plattform-i40.de/I40/Online-Bibliothek) mit Leitfäden, Publikationen und Studien bietet einen einfachen und systematischen Einstieg.
- Auf Netzwerkveranstaltungen direkt vor Ort informiert die Plattform über den digitalen Wandel und sensibilisiert insbesondere KMU für das Thema. Sie kooperiert mit Verbänden, Kammern und anderen Initiativen und Institutionen.