Der Motion-Plastics-Spezialist Igus hat sich der Low-Cost-Automatisierung verschrieben und erweitert zur Hannover Messe (Halle 6, Stand E26) sein entsprechendes Portfolio – um den Cobot »ReBeL mini«, die Software »RBTXperience« für die einfache Roboterprogrammierung und das virtuelle »iguversum«.
Cobots, Software und virtuelle Kollaborationswelten sollen dafür sorgen, dass auch Robotik-Laien in kurzer Zeit in die Automatisierung einsteigen können. Die Hardware-Basis bilden die Kunststoff-Roboter von Igus wie der ReBeL mini, ein Plug&Play-Cobot zum Preis von 3999 Euro, inklusive Steuerungssoftware und Netzteil. Der Roboter arbeitet mit fünf Achsen, wiegt 4 kg, hat eine Reichweite von 310 mm und bewegt bis zu 0,5 kg Last. Er schafft sieben Picks pro Minute bei einer Wiederholgenauigkeit von +/-1 mm. Der ReBeL mini eignet sich besonders für beengte Bauräume, etwa in der Prüfautomatisierung oder der Kamera-Qualitätskontrolle, und ist dabei auch über Kopf einsetzbar.
Mit neu entwickelten digitalen Werkzeugen will Igus Unternehmen dabei unterstützen, ihre individuelle Robotik-Hardware schnell und problemlos zu konfigurieren, zu integrieren und zu steuern. Gemäß der Idee »Play before Pay« können Anwender mit der Software RBTXperience über ein 3D-Modell Kameras, Greifer, Roboter, aber auch Maschinengestelle und Förderbänder kombinieren und erproben. Per Drag&Drop-Funktion lassen sich die Komponenten und Aufbauten beliebig anpassen, immer mit Kompatibilitätsgarantie und Live-Preis. CAD-Dateien der Lösungen lassen sich in die eigene Planungssoftware mit einem Klick herunterladen. »Zum Start der Hannover Messe werden wir jede im Online-Tool konfigurierte Automatisierungslösung in einer Datenbank speichern und anderen Kunden als Designvorlage zur Verfügung stellen«, erläutert Alexander Mühlens, Leiter des Geschäftsbereichs Low Cost Automation bei igus. »Daraus entsteht dann eine riesige Design-Community.« Als Inspirationsquelle zum sofortigen Nachmachen stehen schon jetzt auf dem Online-Marktplatz RBTX mehr als 300 Lösungen zur Verfügung, davon 95 Prozent mit einem Investitionsvolumen von unter 12.000 Euro.
Doch Igus will nicht nur die Konfiguration, sondern auch die Steuerung von Low-Cost-Automatisierung vereinfachen. Deshalb bietet das Unternehmen eine intuitive Software an, mit der sich die Bewegungsabläufe der ReBeL-Roboter anhand digitaler Zwillinge innerhalb von 30 bis 60 min festlegen lassen – auch ohne Programmierkenntnisse. Neu auf der Hannover Messe 2023 zu sehen ist außerdem die Software »AnyApp«. Sie ermöglicht genau diese intuitive Programmierung auch für andere Roboter. AnyApp eignet sich besonders für Unternehmen, die Roboter verschiedener Hersteller zu Automatisierungslösungen kombinieren, sich aber nicht in mehrere Steuerungsprogramme einarbeiten wollen.
Eine weiterer Entwicklungsschritt ist das iguversum, das auf dem neuen Stand »igus digital« in Halle 17 zu erleben ist. Das iguversum ermöglicht es, Roboteranwendungen und Programmierungen problemlos zum Laufen und dann in die Realität zu bringen. Virtuell können Benutzer aus der ganzen Welt interagieren und an Projekten zusammenarbeiten, ohne dass eine physische Präsenz erforderlich ist. Das iguversum ist eine Kollaborations-Welt und ein digitales Werkzeug, das Unternehmen bei allen technischen Entwicklungen unterstützen kann. Mit Extended-Reality-Technologien (XR) wie Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) lassen sich beispielsweise Automatisierungslösungen im virtuellen Raum planen, steuern und testen. Dadurch können Mitarbeiter aus der Ferne auf gefährliche oder unangenehme Arbeitsumgebungen zugreifen, ohne vor Ort zu sein.
Unternehmen bietet sich so die Möglichkeit, ihre Arbeitsumgebung sicherer und attraktiver zu gestalten. »In der Zukunft werden wir sehen, wie die kollaborative Zusammenarbeit von Menschen im Metaverse und beispielsweise die Steuerung von Robotern aus virtuellen Welten heraus die Art und Weise verändern, wie wir zusammenarbeiten«, erläutert Marco Thull, Senior Marketing Activist bei Igus.