Neue „Blue-e+“-Chiller von Rittal

Exakt regeln und effizient kühlen

9. November 2017, 13:59 Uhr | Hakan Türe
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Bis zu 70 Prozent Energieeinsparung

Für den Antrieb der Kompressoren setzt Rittal DC-Synchronmotoren ein, die in den meisten Betriebsbereichen einen höheren Wirkungsgrad als herkömmliche AC-Asynchronmotoren erreichen. Mit einem Inverter kann die Drehzahl der Motoren in Verbindung mit DC-Radialventilatoren und einem elektronischen Expansionsventil exakt geregelt werden, so dass der Blue-e+-Chiller stets mit der optimalen Drehzahl läuft. Mit dieser Antriebs- und Regelungstechnik lassen sich im Vergleich zu Chillern mit Heißgas-Bypass-Regelung bis zu 70 Prozent Energie sparen. Weil die Motoren nur selten ein- und ausgeschaltet werden, ist außerdem die Lebenserwartung der Komponenten höher. Eine weitere Neuerung, die Rittal bei den Blue-e+-Chillern einsetzt, ist die Microchannel-Technologie in den Wärmeüberträgern. Durch die im Verhältnis zum Volumen größere Oberfläche für den Wärmeaustausch zwischen Kältemittel und Kühlwasser lässt sich die Kältemittelmenge um bis zu 55 Prozent reduzieren. Die Wärmeübertrager sind dadurch kompakter und leichter; gleichzeitig entlastet die geringere Kältemittelmenge die Umwelt.

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Um eine hohe Temperaturgenauigkeit zu erzielen und dabei die Anforderungen nach hoher Energieeffizienz zu erfüllen, bringt Rittal die neue Chiller-Serie „Blue e+“ auf den Markt, die einen großen Sprung bei der Energieeffizienz ermöglicht.
© Rittal

Die Blue-e+-Chiller sind in drei Leistungsklassen mit Kälteleistungen von 2,5, 4 und 6 kW (regelbar zwischen 20 und 100 Prozent) erhältlich. Neben der höheren Energieeffizienz hat Rittal zahlreiche weitere Innovationen in den Geräten umgesetzt. So bieten sie dem Anwender im Vergleich zu den Vorgängermodellen eine wesentlich höhere Flexibilität. Der mögliche Temperaturbereich ist sowohl bei der Umgebungstemperatur als auch bei der Vorlauftemperatur des Kühlmediums größer. So lassen sich die Chiller jetzt bei Umgebungstemperaturen von –5 bis +50 °C einsetzen; die Vorlauftemperatur des Kühlmediums kann 5 bis 35 °C betragen. Mit einem integrierten Strömungssensor im Kühlmediumkreislauf und einer Füllstandsüberwachung hat der Anwender ein Plus an Sicherheit. Dazu trägt auch das Überströmventil im Mediumkreislauf bei, das automatisch öffnet, wenn der Kühlmediumkreislauf am Verbraucher unterbrochen wird. Die Filtermattenüberwachung informiert den Anwender rechtzeitig, wenn ein Austausch der Filtermatte notwendig ist. Die Schutzart IP54 auf elektrische Komponenten ermöglicht einen Betrieb der Chiller im Semi-Outdoor-Bereich, etwa unter einem Vordach oder innerhalb einer offenen Halle. Durch ihre Kompaktheit benötigen die Chiller eine deutlich kleinere Aufstellfläche als ihre Vorgänger, nämlich nur 0,29 qm. Dies entspricht einer Verringerung der Aufstellfläche um 30 Prozent. Zusammen mit als Zubehör erhältlichen Lenkrollen, Nivellierfüßen oder Traversen (Sockeln) ist eine flexible Aufstellung problemlos möglich.

Auch eine weitere wichtige Anforderung vieler Maschinenbauer erfüllt Rittal jetzt mit den Blue-e+-Chillern: Die Anzahl verschiedener Varianten wurde deutlich reduziert. Durch den weiten Spannungsbereich (380–415 V, 50 Hz und 440–480 V, 60 Hz, 3~ (±5 Prozent) lassen sich die Geräte weltweit bei allen gebräuchlichen Netzfrequenzen und Netzspannungen einsetzen. Maschinenbauer müssen also mit nur einem Gerät planen. Approbationen für alle wichtigen Märkte wie cULus Listed, EAC, CCC und GS erleichtern den internationalen Einsatz zusätzlich. Darüber hinaus gewährleistet Rittal eine TÜV-geprüfte Leistung nach DIN EN 14511. Maschinenbauer profitieren zudem vom modularen Aufbau sowohl der Blue-e+-Chiller als auch der Blue-e+-Kühlgeräte und müssen durch die Gleichteileverwendung weniger Komponenten auf Lager legen. Dies verringert Lagerkosten und erhöht die Effizienz im Service-Fall. Weil die Komponenten mit QR-Codes versehen sind, vereinfacht sich außerdem noch die Nachbestellung von Verbrauchsmaterialien und Ersatzteilen.

Für die Blue-e+-Chiller sind verschiedene vorkonfektionierte Optionspakete erhältlich: „Verstärkte Pumpe“, „Inverter-Pumpe“, „Laser“ (Anwendung mit deionisiertem Wasser), „Außenaufstellung“ (Outdoor bis –20 °C), „Kühlung von Öl/Emulsion“, „Integrierter Freikühler“ (Free-Cooler) zur maximalen Energieeffizienz (Hybrid-Betrieb) und eine „wassergekühlte Ausführung“ sowie „integrierte Heizung“ zur Vortemperierung des Mediums.

Innovatives Bedienkonzept

Die Bedienung durch den Endkunden ist mit den Blue-e+-Chillern ebenfalls einfacher geworden. Ein Bedien-Panel mit Touch-Display stellt alle Meldungen in Klartext dar. Die Sprachen – insgesamt 21 – lassen sich dabei je nach Bedarf umschalten. Der Bediener bekommt so schnell die wichtigsten Informationen und Statusmeldungen und kann entsprechend reagieren. Die von den Blue-e+-Kühlgeräten her etablierte Blue-e+-App, die über NFC mit den Geräten kommuniziert, eignet sich auch für die Blue-e+-Chiller. Damit lassen sich wichtige Informationen drahtlos übertragen – gerade wenn mehrere Chiller konfiguriert werden, ist dies eine große Arbeitserleichterung. Auch die Parametrier- und Diagnose-Software „RiDiag III“ ist mit den Blue-e+-Chillern verwendbar. Die Software kann entweder über USB oder zukünftig über verschiedene Netzwerkprotokolle mittels ComModul mit dem Blue-e+-Chiller kommunizieren. Alle Funktionen, Darstellungen und Bedienmöglichkeiten, die das Touch-Display zu Verfügung stellt, gibt es analog auch auf dem Bildschirm. Funktionen innerhalb der Software unterstützen den Anwender zusätzlich bei der Analyse der Energieeffizienz und bei der Wartung.

Hakan Türe ist Produktmanager Rittal Climate Control bei Rittal in Herborn.


  1. Exakt regeln und effizient kühlen
  2. Bis zu 70 Prozent Energieeinsparung

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