In scharfen Worten verurteilt die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) den Beschluss des EU-Ratsgipfels, ein unverbindliches Energieeffizienzziel von 27 Prozent anzustreben, als »Bankrotterklärung der europäischen Energiepolitik«.
Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) erklärte: »Das ist die Bankrotterklärung der europäischen Energiepolitik und zudem ein wirtschaftspolitisches Desaster. Die Bundesregierung hat mit ihrer Zustimmung blindlinks alle Chancen geopfert, die künftige Bezahlbarkeit von Energie und damit Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit in Europa sicherzustellen und unabhängig von Energieimporten zu werden. Mit einem unverbindlichen Energieeffizienzziel von 27 Prozent ist die 2007 begonnene EU-Energiepolitik heute auf ihren Nullpunkt zurückgekehrt. 27 Prozent liegen noch unter den sowieso stattfindenden Effizienzfortschritten.«
Eigentlich hatte es in Europa eine breite Allianz für ein verbindliches Energieeffizienzziel von 40 Prozent des Energieverbrauchs bis 2030 gegeben. Das EU-Parlament hatte sich ebenso dafür ausgesprochen wie 49 Unternehmen und Wirtschaftsverbände, das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung.
Die 2007 beschlossenen Energieeffizienz-Ziele bis 2020 waren bislang entgegen Klima- und Erneuerbaren-Zielen unverbindlich. Die Staats- und Regierungsschefs haben sich nicht entschließen können, die neuen – niedrigen – Ziele überhaupt als verbindlich vorzuschreiben. Die deutsche und französische Regierung traten vor dem Ratsgipfel für strengere Regeln, Kommissionschef José Barroso und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy für niedrige unverbindliche Effizienzziele ein.