»Es gibt Geschäftsmodelle die die Investitionen rechtfertigen«

Vom Smart Meter Gateway zum Smart Grid

27. August 2013, 12:18 Uhr | Heinz Arnold
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Administrationsprozesse bringen tiefgreifende Umstellungen

Hier könnten sich aber durchaus noch Überraschungen ergeben?

Die Einführung des Smart Meter Gateways birgt keine Überraschungen, aber die Administrationsprozesse werden tiefgreifende Änderungen für alle beteiligten Parteien mit sich bringen. Einige Energieversorger bereiten sich intensiv auf die Umsetzung der Gateway-Administrationsprozesse vor, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Auch im Endkundenbereich werden sich neue Fragestellungen ergeben, die heute noch gar nicht bekannt sind

Wer interessiert sich in erster Linie für die Smart-Meter-Gateways und wer stellt sie her?

Für die unsere Smart Meter Gateways interessieren sich vor allem Energieversorger sowie Partner im Soft- und Hardwarebereich der Metering-Branche. Das Interesse ist groß, bei kleinen Stadtwerken genauso wie bei großen Versorgern. Ich habe das Gefühl, dass das Smart Metering jetzt auf die Zielgerade einläuft. Denn die Versorger wissen: wer den Lernkurveneffekt nutzen will, der muss jetzt einsteigen und jetzt seine Erfahrungen sammeln.

Was gibt es denn noch zu lernen, haben nicht die Pilotprojekte wie das kürzlich abgeschlossenen moma gezeigt, worauf es ankommt?

moma war ein sehr erfolgreiches Forschungsprojekt mit vielen wertvollen Erkenntnissen für alle Parteien. Der Schwerpunkt des Projektes lag allerdings nicht auf Smart Metering, sondern auf Lastverschiebung und Netzdienlichkeit in der Verbindung von Smart Grid- und Smart Home-Anwendungen. Die Anforderungen an das Smart Meter Gateways wurden vom BSI erst gegen Ende der Projektlaufzeit veröffentlicht. Aber in moma wurde von Anfang an sehr intensiv auf Datenschutz und –sicherheit geachtet. Unsere Projektergebnisse haben wir ans Mandat 490 der EU wie auch ans BSI und ans BMWi weitergegeben, wo sie sich unter anderem in der Kosten-Nutzen-Analyse wiederfinden.

Wie können kleine Versorger mit beschränkten Ressourcen in das Smart Metering einsteigen?

Die Kleinen schließen sich nach unserer Beobachtung mit anderen kleinen Stadtwerken zusammen, um den Aufwand auf viele Schultern zu verteilen. Gerade kleine Versorger stehen oft vor dem Problem, dass sie mit einem hohen Anteil an PV-Einspeisung zurechtkommen müssen. Das gelingt nur, wenn sie diese Haushalte mit Smart Metering ausstatten. Und warum sollten sie dann nicht gleich den ganzen Ort mit einbeziehen und alle Teilnehmer mit intelligenten Zählern versorgen, um von den Synergien zu profitieren, die sich daraus ergeben?

Die mittelgroßen Versorger halten sich mit dem Ausbau eher zurück?

Auch die mittelgroßen Versorger setzen sich mit den Anforderungen des Roll-outs auseinander. Sie haben jetzt die Möglichkeit sich frühzeitig zu positionieren und sich neue Geschäftsfelder zu erschließen. Durch den sukzessiven Aufbau der erforderlichen Infrastruktur können sie Dienstleistungen wie die Administration der Smart Meter Gateways für kleinere Stadtwerke anbieten.


  1. Vom Smart Meter Gateway zum Smart Grid
  2. Administrationsprozesse bringen tiefgreifende Umstellungen
  3. Lastverschiebungspotential bis 35 Prozent

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