Die ganzen Ideen rund ums Smart Metering sind ja schön und gut. Aber 5 bis10 Euro dafür monatlich zahlen? Schon jetzt zeigt sich doch, dass die Umrüstung auf intelligente Zähler in erster Linie den Endkunden belastet und die Versorger vor allem von ihrem lästigen Kostenfaktor Ablesedienst befreit.
Dagegen dürften die Einsparmöglichkeiten bei den allermeisten Kunden kaum die Mehrkosten aufwiegen. Zumal man ja nur gelegentlich auf den Zähler schauen muss, um schnell zu sehen, ob man sich irgendwo einen Energiefresser eingefangen hat. Den kann man mit ein bisschen Übung und einem simplen Verbrauchsmessgerät auch schnell lokalisieren. Hier hilft einem auch das Smart Meter eher wenig, denn es sieht ja nur den Gesamtverbrauch eines Haushalts. Und so häufig ändern sich die Verbrauchsgewohnheiten eines Haushaltes auch nicht, als dass man den ständig optimieren könnte.
Tarife, die zu einer Lastverschiebung in Zeiten eines Stromüberangebotes motivieren, sind auch nirgends zu sehen. Zumal letzteres praktische Probleme aufwirft: die meisten Leute können die Waschmaschine nicht um 3 Uhr morgens anwerfen, und auch der Durchlauferhitzer wird meist dann gebraucht, wenn es eben unumgänglich ist. Solange die Versorger die Technologie nicht von sich aus subventionieren wie einst die Mobiltelefonie, wird sich das Interesse in Grenzen halten. Mit dem Unterschied, dass die EU durch ihre Gesetzgebung eine noch unausgereifte Infrastruktur zwangsweise in den Markt drückt.
Florian Storck
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