Leserbriefe

Smart Metering: Zuviel Kontrolle, zuwenig Einsparpotenzial

24. Januar 2011, 11:05 Uhr | Heinz Arnold
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 9

Kaufen ja – monatlich bezahlen: nein!

Wären Sie bereit, für Smart-Home-Dienste monatlich Geld zu bezahlen? Meine Antwort darauf lautet ganz klar: Nein! Die Technik als solches ist interessant und wenn sie von Nutzen ist, dann kann ich mir auch vorstellen, sie nicht zu mieten, sondern zu kaufen und einzubauen.

Das hieße aber: Ich kann aus der Ferne via iPhone mein Haus steuern, bspw. wenn ich aus dem Urlaub wiederkomme und schon einmal die Heizung hochfahren lassen will, oder wenn ich aus der Ferne z.B. mittels Webcams daheim nach dem rechten sehen will.

Bei meinem Auto kann ich derzeit im Cockpit die stärksten Verbraucher ablesen. So z.B. sehen, dass der Zuheizer für den Innenraum oder die Sitzheizung kräftig Sprit schluckt (interessanterweise erfasst das System dabei nur die vorderen Sitzplätze, die nicht einsehbaren Regler für die hinteren Sitzheizungen werden nicht überwacht und laufen heimlich still und leise weiter, trotzdem dort wochenlang keine sitzt,...).

Eine solche Übersicht, welcher einzelne Verbraucher oder welches Zimmer mit seinen Verbrauchern wie viel Energie verbraucht, wäre natürlich eine schöne Sache, um sich nach energiesparenden Geräten umzusehen, oder einzelne Verbraucher übergangsweise ganz abzuschalten. Das ganze ließe sich durch intelligente Steckdosen, die leicht über ein PowerNet ausles- und steuerbar wären realisieren. Ein kostengünstiger Austausch der Steckdosen würde genügen.

Alles in allem jedoch eine schöne Spielerei - einen wirklichen Vorteil für nicht technisch-begeisterten Menschen vermag ich nicht zu erkennen. Und den Status, dass dies so Hip ist, wie ein iPhone mit seinen Apps, für die die Menschen bereit sind, viel Geld zu bezahlen, müssen Smart Home-Lösungen sich erstmal erarbeiten.

Marcus Berndt

MBERNDT@arroweurope.com


  1. Smart Metering: Zuviel Kontrolle, zuwenig Einsparpotenzial
  2. Keiner will Kontrolle!
  3. Voraussetzung: Vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis und Schutz der Daten
  4. Smart Metering ist die Lösung – aber wo ist das Problem?
  5. Keine monatlichen Kosten!
  6. Der Preis muss stimmen
  7. Einfach eine Flatrate – alles andere ermüdet
  8. Motivierende Tarifangebote sind nirgends zu sehen
  9. Nur mit attraktiven Tarifen und geringen Investitionen für den Kunden
  10. Kaufen ja – monatlich bezahlen: nein!
  11. Smart Home? Nur wenn sich wirklich Geld sparen lässt
  12. Smart Meter in den Müll!
  13. Die Verbraucher sind wieder mal die Verlierer

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Metering