Orientierung im Nebel

Kampf der Smart-Home-Integrationsplattformen

19. Oktober 2015, 14:46 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die Herausforderung: Die fragmentierte Landschaft zu durchdringen

Dr. Bernd Kotschi, Kotschi Consulting
Dr. Bernd Kotschi, Kotschi Consulting: »Beim Vergleich der individuellen Plattformstrategieoptionen sollte jedes Unternehmen sich Klarheit verschaffen, welche Geschäftsmodelloptionen damit eröffnet bzw. verschlossen, welche horizontalen, Domain-übergreifenden Partneringkonzepte möglich und welche Kundensegmente adressiert werden, um die Konsequenzen und Chancen der Interoperabilität im Smart Home Wettbewerb für sich bestens zu nutzen.«
© energie-und-technik.de

Also doch eine sehr unübersichtliche, fragmentierte Landschaft?

Die Herausforderung liegt genau darin, diese fragmentierte Landschaft zu durchdringen und die strategischen Optionen für das eigene Unternehmen genau zu bewerten. Voraussetzung für nachhaltige Technologieentscheidungen bildet aber nicht nur eine fundierte Bewertung und Analyse aktueller Plattformoptionen, sondern auch deren strategischen Perspektiven im Smart- Home-Umfeld soweit wie möglich zu antizipieren. Schließlich ist jeder Integrationsaufwand in sogenannten Plattformen – via Chip oder Softwarespezifikation – mit spezifischen Investitionen in Technologien und Ressourcen verbunden.

Vor allem die Anbieter von Aktoren und Sensoren stehen vor dem Problem, dass die Anzahl zu bedienender Interoperabilitäts-Technologien allein schon wegen der geringen Größe der Devices begrenzt sein dürfte. Wenn man dann auf das falsche Pferd setzt und die Produktion darauf ausrichtet, kann das schnell zu erheblichen Sunk costs führen. Hersteller großer Haushaltsgeräte können da flexibler agieren und mehrere Technologien bedienen.
Aber klar ist: kaum ein Unternehmen wird unbegrenzt Chips oder Softwarespezifikationen in die eigenen Geräte einbauen, um sich für alle Integrationsplattformen kompatibel zu machen. Es bedarf also eines systematischen Selektionsprozesses.

Ist der EEBus nicht ein erfolgversprechender Ansatz, um das Interoperabilitäts-Problem zu lösen?

Im Grunde genommen ein sehr gutes Beispiel sogar, da das Zusammenspiel verschiedener Endgeräte auf Ebene von Use cases und Szenarien in der Domain Home Energy Management (HEM)  genau adressiert wird. Die EEBus-kompatiblen Geräte unterschiedlichster Anbieter stellen hierzu die zuvor definierten Daten im lokalen Netzwerk zur Verfügung, die dann in den individuellen Control/Service-Apps der Hersteller zusammengeführt werden können. Erst damit wird das intelligente Zusammenwirken der Geräte im Sinne eines echten Home Energy Management (HEM) für den Smart Home Kunden gewährleistet. Und die Unternehmen können ihr Markenversprechen einlösen.
Die Herausforderung: Das System funktioniert nur, je mehr Unternehmen mit HEM-relevanten Geräten, Aktoren und Sensoren den EEBus integrieren. Der erhoffte Lemming-Effekt in der Branche sollte dann aber auch international ausgelöst werden.


  1. Kampf der Smart-Home-Integrationsplattformen
  2. Die Herausforderung: Die fragmentierte Landschaft zu durchdringen
  3. Nur nicht auf die falsche Plattform setzen!

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