Die Standby-Stromaufnahme elektronischer Geräte wurde in den letzten  Jahren intensiv diskutiert. Die immer restriktiver werdenden  gesetzlichen Regelungen, die diesbezüglich in den einzelnen Regionen  existieren, gelten selbstverständlich auch für drahtlos gesteuerte  Leuchten. Wenn sich eine Leuchte bei ausgeschaltetem Licht im  Standby-Status befindet, ist die Funkeinheit dauernd oder zumindest  periodisch empfangsbereit. Stromsparende Funk-Lösungen nehmen zwar  unabhängig von der Technologie im Empfangs-Modus typisch weniger als 10  mW auf, aber im Netzteil können trotzdem beträchtliche Verluste  entstehen.
 Beim Design des Netzteils für eine drahtlose Lösung  sollte unbedingt darauf geachtet werden, die Vorgaben bezüglich der  Standby-Leistungsaufnahme einzuhalten. Da die Leuchte auch eine  bestimmte Mindest-Lichtausbeute (in lm/W) erzielen muss, ist die  Effizienz des Beleuchtungs-Treibers von kritischer Bedeutung.
 
 Eine Lösung mit geringen Abmessungen
 
 Ebenso wie alles andere im Bereich der elektronischen Bauelemente  werden auch die sparsamen Wireless-Chipsätze immer kleiner. SoC-Produkte  wie der CC2530 von TI mit integrierten Funk-Schaltungen,  Mikrocontroller, Flash- und RAM-Speicher und Peripherie für  Beleuchtungssysteme passen heute in ein nur 6 x 6 mm großes Gehäuse, um  diesem wachsenden Trend gerecht zu werden. Neben dem HF-Quarz und den  Entkopplungs-Kondensatoren sind der Balun, der das symmetrische  HF-Signal in ein asymmetrisches umwandelt, und die Antenne das Einzige,  was für eine komplette Lösung zusätzlich benötigt wird. Der Balun kann  aus einem Netzwerk passiver Bauelemente, Microstrip-Strukturen auf einer  Leiterplatte oder einem kleinen Chip bestehen.
 Die Antenne  bietet hinsichtlich des Designs die vielfältigsten Alternativen, und  allein die Abmessungen der Lösung können stark variieren. Antennen  können als Leiterbahnen, Peitschenantennen, Drähte oder integrierte  Chips ausgeführt sein - mit den entsprechenden Konsequenzen für die  Größe, die Kosten und die Effizienz sowie die Richtwirkung.  Hervorzuheben ist, dass die Antenne umso länger ist, je niedriger die  Frequenz ist. In Anwendungen mit beengten Platzverhältnissen kann dies  die Entscheidung zwischen Frequenzen unter 1 GHz oder im 2,4-GHz-Band  entscheidend beeinflussen.
 Wegen der kleinen Abmessungen ist es  ebenfalls wichtig dafür zu sorgen, dass sowohl das MCU-System als auch  die Funk-Einheit sehr störunempfindlich sind, damit sie auch in nächster  Nähe zu Schaltnetzteilen einwandfrei arbeiten. Die Schaltfrequenz des  Netzteils hat Auswirkungen auf die Größe der Leistungsdrossel. Je höher  die Frequenz, umso kompakter lässt sich das Vorschaltgerät für die Lampe  realisieren. Andererseits führt eine höhere Schaltfrequenz zu einer  Verringerung des Wirkungsgrads und zu einer potenziell stärkeren  Abstrahlung unerwünschter elektromagnetischer Felder.
 
 Integration von LPRF-Technik in Sensoren und Fernbedienungen
 
 Um die Möglichkeit zur freizügigen Platzierung und die Mobilität zu  wahren und das Verlegen neuer Leitungen zu vermeiden, werden Sensoren,  Schalter und Fernbedienungen von Beleuchtungssystemen in der Regel aus  Batterien gespeist oder per Energy Harvesting mit Strom versorgt. Um  letzteres zu ermöglichen bzw. die Batterielebensdauer zu maximieren,  sollte die Funk-Einheit möglichst wenig in Gebrauch sein und die meiste  Zeit in einem stromsparenden Schlaf-Modus verbringen. Fernbedienungen  und Schalter werden üblicherweise nur auf Tastendruck aktiviert, führen  dann die gewünschte Funktion aus und fallen anschließend sofort wieder  in den Schlaf-Modus zurück.
 Sensoren wiederum werden meist von  einem stromsparenden Timer periodisch aktiviert und nehmen daraufhin mit  ihrem eigenen A/D-Wandler die erforderliche Messung vor. Die  Aktivierung kann auch durch einen sparsamen Komparator erfolgen, sobald  ein bestimmter Grenzwert erreicht wird. In jedem Fall sollte das System  so angelegt werden, dass die drahtlose Übertragung der Messwerte so  selten wie möglich erfolgt. Bei diesen Geräten ist es somit in der Regel  die Stromaufnahme im Sleep-Modus, die den Energiebedarf dominiert und  über die Batterielebensdauer entscheidet.