Adyna: Verbrauchszähler elektronisch aufrüsten

Die Brücke vom Smart Meter zum Smart Home

9. März 2012, 13:26 Uhr | Heinz Arnold
Erich Hausammann, Adyna: »Es kommt darauf an, das Energie-Management so einfach wie möglich zu machen. Zusatzgeräte und Displays, die im gesamten Haus installiert werden müssen, nehmen Endanwender nicht an.«
© Adyna

Bestehende Zähler elektronisch aufzurüsten? Lohnt sich das? Erich Hausammann, Geschäftsführer von Adyna, antwortet mit einem eindeutigen Ja. Nicht nur, weil bestehende Zähler weiter betrieben werden können, sondern auch, weil sich so die Zählerumgebung vereinheitlichen lässt.

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»Die Zähler der verschiedenen Hersteller sehen nach außen alle gleich aus«, so Hausammann, »sie lassen sich alle auf die gleiche Weise darstellen.«

Energie & Technik: Adyna hat einen Smart Meter Controller entwickelt, der aus den bestehenden Drehstromzählern intelligente Zähler macht. Lohnt es sich überhaupt, einen bestehenden Zähler aufzurüsten?

Erich Hausammann: Es lohnt sich aus mehreren Gründen. Bestehende Zähler, die noch nicht abgeschrieben sind, können mit den Smart Meter Controllern weiter betrieben werden. Und für die Versorger bzw. Messstellenbetreiber lohnt es sich, weil sie die Zähler verschiedener Hersteller nutzen können. Erst kürzlich hat ein großer Anwender durchgerechnet, dass sich die Installation der Controller in großen Stückzahlen für ihn schnell bezahlt macht – er setzt sie jetzt ein.

Der Smart Meter Controller arbeitet also wie ein Gateway, das nah am Zähler platziert wird. Wie kommuniziert das Gateway mit den Zählern und mit wie vielen Zählern kann es kommunizieren?

Der Controller verfügt über alle gängigen Schnittstellen – von S0 über CS, RS485 und RS232 bis zu Encoder-Schnittstellen für Gas- und Wasserzähler, und jeder Controller kann mit bis zu zwölf Zählern kommunizieren.

Auf der anderen Seite kommuniziert der Controller dann direkt mit den Servern?

Das ist der große Vorteil: Die bisher am Markt erhältlichen Zähler sind für eine ganz unterschiedliche Anzahl von Tarifen ausgelegt. Mit dem Smart Meter Controller verhält sich für die Versorger aber jeder Zähler gleich, egal von welchem Hersteller er kommt. Damit kann der Versorger die Zählerdaten sehr einfach in seine IT-Umgebung integrieren. Der Controller kann außerdem bis zu 15 Tarife verarbeiten, was vollauf genügt. Mit unserem Controller ausgerüstete Zähler tragen damit zu einer deutlichen Vereinheitlichung und geringeren Wartungsaufwänden bei.

In Kürze müssen die Gateways, über die abrechnungsrelevante Daten laufen, das Zertifikat des BSI erhalten. Sind die Controller darauf vorbereitet?

Ja, wir kennen das Anforderungsprofil und sind in Kontakt mit dem BSI. Wir können sicher sagen, dass die Controller die Zertifizierung erhalten werden.

Im Moment gibt es ja noch keine dynamischen Tarife. Und außerdem lässt sich, selbst wenn sie kommen, absolut gesehen gar nicht so viel Geld sparen. Rechnen Sie dennoch mit großem Interesse von Seiten der Haushalte?

Die Verbraucher werden Energie-Management-Angebote nur dann annehmen, wenn sie Geld sparen können und wenn sie das ganze als insgesamt vorteilhaft ansehen. Für sie geht um das gesamte Energie-Management. Es sollte daher auch im Interesse der Versorger liegen, dass die dynamischen Tarife bald kommen. Die Versorger wollen aktiv Lastmanagement betreiben. Dazu ist es sinnvoll, die Heizsysteme in den Haushalten zumindest zum Teil mit einzubeziehen. Das führt schließlich zu ganz neuen Interessenlagen, bei denen es nicht mehr nur darauf ankommt, ob ein Haushalt in einem Monat mal zwei Euro weniger auf seiner Stromrechnung findet. Deshalb gehe ich davon aus, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird, bis dynamische Tarife auf dem Markt sind.

Es geht also nicht nur um Elektrizität?

Das ist ein ganz entscheidender Punkt: Wir müssen alle Medien mit einbeziehen. Die treibende Kraft sind derzeit die Elektrizitätsanbieter, aber Energie-Management ist nur sinnvoll, wenn alle Potenziale genutzt werden. Ein besonders hohes Einsparpotenzial hat die Wärmeerzeugung – sie muss daher in die Management-Systeme integriert werden.


  1. Die Brücke vom Smart Meter zum Smart Home
  2. Hemmschwellen für Verbraucher abbauen

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