Die Stundensätze von Freelancern im deutschsprachigen Raum sind weiter gestiegen. Laut der zehnten Ausgabe des Freelancer-Kompass von freelancermap liegt der durchschnittliche Stundensatz nun bei 104 Euro.
Die Studie basiert auf einer Befragung von Selbstständigen und Freiberuflern. Neben der Entwicklung der Vergütung wurden auch Aspekte wie Arbeitsbedingungen, Altersvorsorge und wirtschaftliche Unsicherheiten untersucht.
Freelancer verdienen 2025 im Durchschnitt 8.022 Euro pro Monat. Der Stundensatz stieg von 102 Euro im Jahr 2024 auf 104 Euro. Die Mehrheit der Befragten rechnet mit weiteren Erhöhungen innerhalb der nächsten zwölf Monate. Hauptgründe sind die Inflation (59 %), steigende Berufserfahrung (51 %) sowie die Angleichung an marktübliche Honorare (47 %).
Ein Aspekt der aktuellen Studie ist die schrumpfende Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen. Während männliche Freelancer ihren Stundensatz im Durchschnitt von 102 Euro auf 105 Euro steigern konnten, legten Frauen von 98 auf 102 Euro zu. Damit liegt die Gender Pay Gap in der Freiberuflichkeit nun bei 3 Prozent.
Zunehmende wirtschaftliche Unsicherheiten spiegeln sich in den Vorsorgestrategien der Selbstständigen wider. 44 Prozent der Befragten äußern Sorgen über ihre finanzielle Situation im Ruhestand – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (39 %). Dies hat zu höheren Rücklagen geführt: Durchschnittlich legen Freelancer nun 1.312 Euro pro Monat für die Altersvorsorge zurück, im Vergleich zu 1.108 Euro im Vorjahr.
„Die Stundensätze steigen und die Gender Pay Gap ist auf einem historischen Tiefstand“, sagt Thomas Maas, CEO von freelancermap. Gleichzeitig würden wirtschaftliche Unsicherheiten jedoch für viele Freelancer eine Herausforderung darstellen. „Neben fairer Vergütung sind stabile Rahmenbedingungen erforderlich, die Selbstständige in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen.“
Der Freelancer-Kompass ist eine jährlich von freelancermap durchgeführte Untersuchung zur Lage der Freiberuflichkeit im deutschsprachigen Raum. Die Studie analysiert Themen wie Einkommensentwicklung, Akquise-Strategien, Zufriedenheit sowie fachliche und strukturelle Herausforderungen der Branche.