Unterbrechungsfreie Stromversorgungen

Reibungsloser Übergang auch in der Industrie

19. Mai 2017, 14:20 Uhr | Christoph Manegold (Phoenix Contact)
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Unterbrechungsfrei und phasenrichtig

Während des regulären Netzbetriebs werden die Batterien der USV überwacht und geladen, um für den Netzausfall vorbereitet zu sein. Fällt die Netzversorgung aus, schaltet die Trio USV vom Netzbetrieb auf Batterieversorgung um: Dann wird die Last, etwa ein Industrie-PC, aus der Batterie über einen Wechselrichter versorgt. Dabei ist es für die sensible Elektronik von Industrie-PC und Co. wichtig, dass das USV-Modul nahezu unterbrechungsfrei und phasenrichtig in einer echten Sinuskurve umschaltet. Hier bieten vergleichbare Geräte oft nur eine Trapez- oder Rechteckspannung, die die versorgten AC-Verbraucher aus dem Tritt bringen können. Gemäß der Klassifikation für unterbrechungsfreie Stromversorgungen VFD SS311 schaltet die Trio AC USV vom Netzbetrieb mit 230 V und 50 Hz innerhalb von 6 ms auf Batterieversorgung um.

Die eingebaute Batterie mit 3,4 Ah liefert für 1,5 min maximal 600 W. Ein weiterer Energiespeicher mit 3,4 Ah von Phoenix Contact lässt sich verbinden, was die Entnahmezeit für den Maximalstrom auf 4 min erhöht. Die Energiespeicher sind in wartungsfreier VRLA-Technik (Valve-regulated Lead Acid – ventilgesteuerte Bleisäurebatterie) ausgeführt. Sie können in einem Temperaturbereich von 0 °C bis 40 °C betrieben werden.

Nach weniger als 10 ms schaltet die Trio AC USV phasensynchron um.
Bild 2. Nach weniger als 10 ms schaltet die Trio AC USV phasensynchron um.
© Phoenix Contact

Die neue Trio AC USV fügt sich hinsichtlich Design und Funktion an die zweite Generation der Trio-Stromversorgungen an. Das Gerät kann auf eine Hutschiene aufgeschnappt oder mit einem optional erhältlichen Adapter an die Schaltschrankrückwand geschraubt werden. Mit der geringen Einbautiefe findet die Trio AC USV in gebräuchlichen Schaltschränken Platz. Die äußere Erscheinung wird durch die Push-in-Anschlusstechnik und die Kunststofffront geprägt.

USB-Schnittstelle

Neben den Signalkontakten besitzt das Gerät eine USB-Mini-Schnittstelle. Diese dient zum einen für die Parametrierung der USV, um beispielsweise festzulegen, wie lange die USV bei einem Netzausfall die Last versorgen soll, um die Lebensdauer der Batterien zu erhöhen. Außerdem wird per USB-Verbindung der Befehl zum Herunterfahren des PC (Shutdown) bei Netzausfall nach einer einstellbaren Zeit übermittelt.

Wenn die Trio AC USV die Spannungsversorgung bei Netzausfall übernimmt, kann sie nach einer festgelegten Zeit bei dem angeschlossenen Industrie-PC das kontrollierte Herunterfahren veranlassen. Dafür muss auf dem betreffenden Computer die Software UPS Conf von Phoenix Contact installiert sein. Diese ist kostenfrei herunterladbar und ist kompatibel mit allen gängigen Windows-Betriebssystemen in der Industrie.

Die USV kann für unterschiedliche Shutdown-Szenarien konfiguriert werden. Braucht der angeschlossene Industrie-PC zum Beispiel zwei Minuten, um herunterzufahren, dann sendet die USV bei Unterbrechung der Netzspannung einen Befehl an die im Hintergrund aktive Software UPS Conf, die dann ihrerseits dem PC das Signal zum Herunterfahren gibt. Danach liefert die Trio AC USV noch für zwei Minuten die Wechselspannung, damit der Rechner seine Daten sichern, Applikationen schließen und Kommunikationsverbindungen kontrolliert beenden kann. Ist der Industrie-PC dann sicher heruntergefahren, schaltet sich die USV automatisch aus.
Wird eine Maschine in einer Umgebung mit instabilem Netz betrieben, kann die USV auch so konfiguriert werden, dass sie bei Netzausfall für beispielsweise eine Minute die AC-Versorgung übernimmt, ohne dass sofort der PC heruntergefahren werden muss. Kehrt nach der eingestellten Zeit die Netzspannung nicht zurück, wird der Computer wie im ersten Fall kontrolliert heruntergefahren.


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