»Wir sind vor etwa zwei Jahren durch einen Windkraftanlagenhersteller auf das Problem aufmerksam gemacht worden und haben daraufhin den rupi Blue konzipiert«, erinnert sich Benkert. Die einzelnen Metalllitzen dieses Modells verfügen über eine Kunststoffummantelung, die einerseits vergleichsweise starr ist, gleichzeitig aber weich genug, um den Kabelmantel nicht anzugreifen. Verwendet wird ein Polyamid der Brandschutzklasse V2 gemäß UL94, es erlischt somit innerhalb von 30 s.
Auf die Frage, warum rupi Cologne nicht gleich einen gänzlich unbrennbares Material ausgesucht hat, antwortet Benkert: »Einen Kunststoffs der Klasse V0 einzusetzen, der überhaupt nicht brennbar ist, wäre möglich gewesen. Bei diesem Polymer handelt es sich jedoch um ein Polypropylen, das zu weich gewesen wäre, um wirksam vor einem Durchscheuern der Kabelmäntel zu schützen.«
Da die Grundfläche des Generatorhäuschens weniger als 1 m² beträgt und die bis zu 35 Kabel, die dort unterzubringen sind, einen Durchmesser von 30-32 mm aufweisen, entschied sich der Hersteller, beim rupi Blue eine Kunststoffschicht von 4 mm aufzutragen. »Diese Dicke sorgt für den notwendigen Schutzeffekt, schränkt aber den Platz nicht wesentlich ein«, so Benkert. »Hätten wir eine voluminösere Ummantelung gewählt, wäre das kontraproduktiv gewesen: Der reduzierte Raum zwischen den einzelnen Kabeln hätte die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Strümpfe noch stärker aneinander scheuern und dabei auch die Ummantelung beschädigen und unwirksam machen.«
Längere Standzeiten
Wie groß das Risiko von Beschädigungen und Kurzschlüssen im konkreten Fall ist, hängt jedoch von vielen Faktoren ab – nicht nur davon, wie eng Technik und Kabel im Generatorhaus montiert sind, sondern beispielsweise auch von der Zeitspanne, nach der ein Austausch der Komponenten vorgesehen ist. Dies kann je nach Anlage beziehungsweise Hersteller variieren. »Wir können daher nicht garantieren, dass rupi Blue ein Durchscheuern der Isolierung komplett verhindert. Die Standzeiten lassen sich mit diesem Kabelstrumpf allerdings deutlich erhöhen«, erklärt Benkert.
rupi Blue, hat eine Standardlänge von 750 mm. Er ist passend zur Dicke der Kabel in Windkraftanlagen mit einem Durchmesser von 30 mm erhältlich. Die zulässige Zugbelastung dieser Version liegt bei 9 kN. Weil der Strumpf mit einer dreifachen Sicherheit ausgestattet ist, liegt seine Bruchfestigkeit bei 2,7 t. Die Maße können jedoch individuell angepasst werden, so dass sich mit zunehmendem Durchmesser beispielsweise höhere Zugfestigkeitswerte realisieren lassen.
rupi-Cologne
rupi-Cologne wurde 1966 in Deutschland gegründet und hat seinen Hauptsitz seit 2003 in Missouri, USA, sowie eine Niederlassung im deutschen Grünstadt. Vertretungen finden sich zusätzlich in Skandinavien, Großbritannien und Südamerika. Die Produkte werden in der unternehmenseigenen Anlage in Deutschland handgefertigt. Sie ist seit 2015 nach ISO 9001 zertifiziert. Zum Produktportfolio gehören Kabel-, Seilzieh- und Nachziehstrümpfe sowie Seilverbindungs- und Montagestrümpfe, Halte-, Schlauch-, Glasfaser- sowie Kommunikationskabel- und Freileitungsziehstrümpfe. Neben dem sofort lieferbaren Standardprogramm können auch Sonderwünsche erfüllt werden, wie z.B. Spezialziehstrümpfe für Einsatzbereiche mit extremer Belastung.
Die einzelnen Metalllitzen von rupi-Blue verfügen über eine Kunststoffummantelung, die einerseits vergleichsweise starr ist, gleichzeitig aber weich genug, um den Kabelmantel nicht anzugreifen. Verwendet wird ein Polyamid der Brandschutzklasse V2 gemäß UL94, es erlischt somit innerhalb von 30 s.