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Die dynamische Netzleitwarte der Zukunft

11. März 2017, 9:04 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die Dynamik im Übertragungsnetz beherrschen

Für das Forschungskonsortium, bestehend aus Siemens, den Universitäten Magdeburg, Ilmenau und Bochum sowie den Fraunhofer-Instituten Magdeburg und Ilmenau ist die dynamische Netzleitwarte die Antwort auf eine künftig immer schwieriger zu beherrschende Dynamik im Übertragungsnetz. Schon heute haben sich die Anforderungen stark verändert. Große Kernkraftwerke und Kohlekraftwerke gehen vom Netz. Neue Stromerzeugungsschwerpunkte sind die großen Windparks in der Nordsee. Zudem wird landesweit Strom aus Windenergieanlagen und unzähligen Photovoltaikanlagen dezentral und fluktuierend auf allen Spannungsebenen eingespeist.

Damit der Strom auch unter den erschwerten Bedingungen der steigenden Netzdynamik, längeren Übertragungswegen und größerer Prognoseunschärfe der erneuerbaren Energiequellen noch dort ankommt, wo er gebraucht wird und keine Umwege nimmt, haben die Experten die dynamische Netzleitwarte entwickelt und in Ilmenau prototypisch aufgebaut.

Berücksichtigt werden dabei auch die geplanten Hochspannungsgleichstromübertragungsstrecken im Drehstromnetz, die zur Netzstabilisierung beitragen können, wenn die Regelalgorithmen einer intelligenten HGÜ-Leittechnik mit in den Betrieb einer dynamischen Netzleitwarte einbezogen werden. So werden in Ilmenau in einer Echtzeitsimulation komplexe Energiesysteme modelliert und Betriebszustände, wie sie künftig zu erwarten sind, analysiert. Dabei müssen die anfallenden Daten so aufbereitet werden, dass sie ein einzelner Mensch erfassen und sofort handeln kann. Zwar läuft bereits heute in den Netzleitwarten vieles automatisiert ab, die Entscheidungshoheit liegt aber immer noch beim Leitwartenpersonal.


  1. Die dynamische Netzleitwarte der Zukunft
  2. Die Dynamik im Übertragungsnetz beherrschen
  3. Netzabbild im Millisekundentakt

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